Bulgarische Zeitreise

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steffi kohl Avatar

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Den Autor Samuel Finzi schätze ich vor allem wegen seiner bodenständigen Art.
Auf seine Lebensgeschichte war ich besonders gespannt, weil Bulgarien ein für uns eher unbekanntes Literaturgebiet darstellt und ich sehr gerne Biografien lese.
Bulgarien der 1970er Jahre , noch dazu in einer Künstlerfamilie wird sicher interessant werden. Es gibt viel zu wenige Bücher, die Zeitreisen in die Länder des ehemaligen „Ostblock“ unternehmen.
Das Aufwachsen in einem sozialistischen Staat ist für mich nichts Neues , kenne ich es doch aus eigenem Erleben . Aber jeder der ehemaligen „Ostblockstaaten“ hatte seine eigene Prägung.
Über Samuel Finzis Privatleben wusste ich wenig , zum Beispiel nicht dass der Schauspieler in Bulgarien geboren wurde und dort aufgewachsen ist. Aber er ist mir aus zahlreichen Filmen bekannt.
Das Buch liest sich in einem Ruck weg , weil Finzi die Eindrücke aus seinem Familienleben offen darlegt und dies in einen lockeren Plauderton verpackt.
Gelungen fand ich , dass sich Finzi auf die Kindheit bis in sein junges Erwachsenenalter konzentriert. Dadurch erfährt man viel und in liebevoller Art über seine Eltern und vor allem Großeltern.
Mit leicht ironischem Blick zeichnet er die Figuren seiner unmittelbaren Umgebung und geht leichtfüßig auch auf die jeweilige politische Situation ein.
Trotz Sozialismus möchte man gerne bei Finzis großeltern die Sommer verbracht haben!