Ein junger Entschluss

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In dem Buch erzählt Samuel Finzi von seiner Kindheit und Jugend im damals noch sozialistischen Bulgarien. Er ist als zunächst einziges Kind in eine Künstlerfamilie hineingeboren und hat schon als Kind die Möglichkeit in den Westen zu reisen. Wie gerne würde er sich mehr als an den Schaufenstern die Nase platt drücken, doch die Mutter hat großes Interesse auch in ihrem Sohn das Kunstinteresse zu wecken und bereichert ihn mit allerlei Museumsbesuchen. Der Vater hat eine andere Strategie: Desinteresse durch Überdruss und so schenkt er ihm das heiß begehrte Monopoli-Spiel - Inbegriff des Kapitalismus. Schon während dieser Reise in sehr jungem Alter fasst er den Beschluss, eines Tages in einem westlichen Land zu leben.
Er erzählt, wie er - durch die Reisen in seiner Weltanschauung gereift - beginnt sein Bulgarien mit anderen Augen zu sehen und gleichzeitig eine sehr schöne und freie Kindheit und Jugend in seiner Heimat verbringt. Nach seiner Zeit bei der Armee tun sich verschiedene Möglichkeiten für ihn auf, er ist hin- und her gerissen, ob er die Sicherheit im eigenen Land oder die Freiheit und persönliche Möglichkeiten im Westen wahrnehmen soll. Kurzerhand entscheidet er sich für letzteres. Er bleibt, viele schauspielerische Angebote bestärken ihn in seiner Entscheidung und er erlebt kurz danach die Wende.
Das Buch ist voll von witzigen, ernsten und interessanten Anekdoten. Besonders die Berichte über seine Kindheit im sozialistischen Bulgarien waren für mich interessant, da ich diese Zeit bewusst (glücklicherweise) nicht erlebt habe.