Nicht nur die eigene Geschichte sehr lebendig erzählt

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pitty318 Avatar

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Das Cover besteht aus einem alten Foto aus der Jugendzeit von Samuel Finzi und zeigt ihn bei einem Kopfstand im Freundeskreis. Da das Foto ebenfalls auf dem Kopf steht, ist es ein irritierender Anblick, wodurch das Titelbild meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.

In Samuel Buch erzählt Samuel Finzi aus seinem Leben als kleiner Junge, Teenager und junger Erwachsener im kommunistisch regierten Bulgarien.

Geboren 1966 in eine Künstlerfamilie, sein Vater ist Schauspieler, seine Mutter Opernsängerin, verlebt Samuel eine unbeschwerte Kindheit in Plovdiv und in Sofia. In kleinen Geschichten und Anekdoten lässt er sehr plastisch die Zeit der 70er und 80er Jahre in Bulgarien wieder aufleben. Die Geschichten sind in kurze Kapitel eingeteilt und handeln von familiären Begebenheiten, aber auch von europäischen Ereignissen. Der Schreibstil ist sehr eingängig und manchmal poetisch.

Samuel Finzi erzählt mit Witz und Charme und einer Portion Ironie aus seinem Leben, von den persönlichen Begebenheiten, aber auch von europaweiten Ereignissen. Ich habe viel über Bulgarien, eine mir völlig unbekannte künstlerische Welt gelesen und viel nachgeschlagen und gelernt. Samuel Finzi versteht es, die Geschichten zu vernetzen und einen übergeordneten Rahmen zu geben. Auch sehr traurige Ereignisse aus der jüngeren Geschichte Bulgarien erhalten ebenso einen Platz in seinem Buch.

Mir hat das Buch sehr gefallen und ich empfehle es uneingeschränkt für Personen, die sowohl über das Leben des Schauspielers mehr erfahren möchten und/oder sich für Bulgarien in der Zeit zwischen 1970 bis 1989 interessieren.