Bewegende Familiengeschichte

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Darum geht es:
Als Jakob Aubers Vater, nach einem erlittenen Schlaganfall, im Sterben liegt, reist der Journalist nach Trier, in sein Zuhause seiner Kindheit. Jakobs unbeschwerte Kindheit endet damals, mit dem Tod seiner Mutter. Danach wurde das Verhältnis zu seinem Vater Hans sehr schwierig, lieblos und distanziert. In dem Haus seines Vaters findet er in seinem damaligen Jugendzimmer Tonbandaufnahmen und Tagebücher. Aufgenommen von seinem Vater und geschrieben von seinem Großvater. Jakob versinkt in die Geschichte seiner Familie. Er erfährt vom Aufstieg und Fall des Familienimperiums seines Großvaters Theodor Auber. Im Wirtschaftswunder-Deutschland war sein Opa ein angesehener und reicher Mann. Mit Waschmittel wurde er sehr vermögend und dann verlor er aus unerklärlichen Umständen alles. Jakob fängt an zu recherchieren. Seine Spurensuche führt ihn bis nach Rio de Janeiro.

Mein Leseeindruck:
Mich hat der Einblick in die Familiengeschichte der Aubers gefesselt, teilweise fasziniert, auch erschüttert, aber vor allem tief berührt und traurig gemacht. Abwechselnd zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart bin ich gebannt den drei Generationen Jakob, Hans und Theodor Auber gefolgt. Der besondere und ausdrucksstarke Schreibstil hat mich von Anfang an eingenommen. Nicht ausgesprochene Gefühle stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Die Erlebnisse, die Vater Hans aus seiner Vergangenheit schildert, haben mich bewegt. Sehr gelungen beschreibt der Autor Andreas Wunn die Folgen von fehlender Zuneigung und Schweigen zwischen den Generationen. Herr Wunn verknüpft das Schicksal der jüdischen Geschäftsleute und das dunkle Kapitel während der Zeit des Nationalsozialismus gekonnt in seinem Roman. Den Titel und das Cover von „Saubere Zeiten“ finde ich perfekt und großartig gelungen. Ich empfehle den Roman von Herzen gerne.
Fazit:
4,5/5 Ein wunderbares, fesselndes Stück Zeitgeschichte.