Es bleibt alles in uns drin

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cadoli Avatar

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Viele Romane befassen sich aktuell mit Rückblenden und Nachforschungen in Familienbiografien und die daraus resultierenden Entdeckungen von Geheimnissen, Versäumnissen und oftmals auch Lebenslügen.
Andreas Wunn hat sich in seinem Buch auch einer problematischer Vater-Sohn Geschichte angenommen. Dabei ist es ihm hervorragend gelungen, die verschiedenen Zeitebenen zu schildern, und es fiel mir leicht ihn stets dabei zu folgen.
Seine Schreibweise modern, flüssig und immer auch den entsprechenden Akteuren angepasst. Eher ruhig und sachlich, so wurde die Sprachlosigkeit greifbarer und Raum für eigene Überlegungen blieb.
Der Journalist Jakob Lauber lebt getrennt von seiner Frau und seinem Sohn in Berlin. Als sein Vater im Sterben liegt, besucht er diesen im Krankenhaus. Nach dessen Tod findet er schriftl. Aufzeichnungen und Tonbandaufnahmen, die das Leben seines Vaters, aber auch die seines Großvaters in einem neuen Licht erscheinen lassen. Jakob beginnt sich auf Spurensuche und reist dafür nach Rio de Janeiro. Das Schweigen und das Verbergen eigener Gefühle verbindet Großvater, Sohn und Enkel.

Immer wieder webt Andreas Wunn historische Details ein, die Lebendigkeit und Authentizität in die Geschichte bringen.
Das Cover gut gewählt, die Distanz zwischen Vater und Sohn erkennbar

Ein sehr lesenswertes Familienporträt