Spannende Geschichte der Familie "Saubermann"

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ullap64 Avatar

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Der Roman erzählt uns die Geschichte dreier Generationen der Familie Auber, deren Großvater vor dem Krieg einst als Drogist begann und daraus ein Waschmittelimperium entwickelt hat.
Als der Vater im Sterben liegt, reist daher Sohn Jakob in die Heimatstadt zurück und findet in seinem Elternhaus - von seinem Vater sorgsam versteckt - Tonbandaufzeichnungen und Tagebücher, die die ganze Familiengeschichte in einem anderen Licht zeigen.
Wer hier aufgrund Titel oder Cover eine leichte Familiengeschichte erwartet, sieht sich nach dem Lesen - wie ich - positiv überrascht. Eine tiefgründige Geschichte zwischen Vater-Sohn-Generationen, die es nicht gelernt haben, miteinander zu reden, Menschen, die Schuld auf sich geladen haben, ohne sich dessen bewusst zu sein, immer authentisch vor historischem Hintergrund dargestellt.
Ein sehr sachlicher und flüssiger Schreibstil haben mich dieses Buch fast in einem Rutsch lesen lassen. Die Handlung wird zwar hauptsächlich aus der Sicht Jakobs erzählt, spielt jedoch auf verschiedenen Zeitebenen und betrachtet jeweils die unterschiedlichen Charaktere. Die Übergänge in der Erzählweise sind dabei fließend, waren für mich aber jederzeit gut nachvollziehbar. Ein mir bisher unbekanntes, aber wirkungsvolles Stilmittel und für diese Geschichte auch sehr passend.
Das Ende lässt einen nachdenklich zurück, jeder Leser sollte aus dieser wunderbaren und tiefgehenden Geschichte die ein oder andere Botschaft für sich mitnehmen können, man wird erfahren, dass der Titel "Saubere Zeiten" sich hier mehrdeutig erklären wird.