Wildes Teenie Drama mit seltsamen Charakteren

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luisachristine Avatar

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Diese Rezension fällt mir leider sehr schwer, da ich mit dem Buch einfach nicht warm geworden bin.
Die Geschichte handelt von Ari, die mit ihrer besten Freundin, ihrem Zwillingsbruder und deren Freunden auf's College geht. In einen der Jungs, Chase, ist sie seit Jahren verliebt, da dieser aber mit ihrem Bruder befreundet ist, hat ihre Liebe keine Chance. Als Ari am College auf Noah trifft, der sich sehr für sie interessiert, merkt Chase, dass er für Ari vielleicht doch Gefühle hat. Es beginnt eine Love Triangel im College Alltag.

Ich wollte dieses Buch wirklich mögen und habe ihm eine Chance gegeben. Der Schreibstil ist entsprechend dem Genre locker und flüssig (teilweise ein bisschen wild) und die Charaktere gut beschrieben. Was mich leider unendlich genervt hat, ist die wahnsinnige Überfürsorglichkeit von Aris Bruder Mase. Er will ihr vorschreiben, welchen Bikini sie anziehen "darf", sie MUSS ans Telefon gehen, wenn er anruft und er bestimmt, dass Chase sich von Ari fernhält. Auf mich wirkt das Ganze sehr kindisch, denn Chase ist ja der beste Freund von Mase - so schlimm kann er ja dann wohl nicht sein. Aber Mase will unbedingt, dass die beiden die Finger voneinander lassen, ohne Rücksicht auf deren Gefühle. Das wirkte auf mich sehr unauthentisch, da Mase einerseits Ari so sehr liebt, dass er nur das beste für sie will, ihr aber andererseits ihre erste Liebe verwehrt.
Generell fand ich dieses ganze Konstrukt aus Personen seltsam, die anderen Jungs haben Ari und Cam immer als "unsere Mädchen" bezeichnet, sehr auf sie aufgepasst und sie immer auf den Kopf geküsst, wie einen kleinen Hund.

Noah wird als "perfect book boyfriend" betitelt, aber ich fand auch sein Verhalten teilweise grenzwertig. Er wirkt regelrecht besessen von Ari, taucht ständig überall auf, "rettet" sie aus Situationen und stellt sich selbst immer hinten an. Das kommt ziemlich gezwungen rüber, als müsste Noah unbedingt perfekt sein.

Cam, wird als beste Freundin von Ari vorgestellt, aber so eine tiefe Verbindung habe ich zwischen den beiden nicht gespürt. Sie nennen sich ständig "B*tch" und ihre Dialoge sind oft überzogen und ohne wirklichen Inhalt.

Zudem wurden ständig neue Charaktere vorgestellt, die dann lange keine Rolle mehr spielten, mir fiel es irgendwann sehr schwer, die alle auseinander zu halten und mich zu erinnern, was genau ihre Rolle war.

Insgesamt leider nicht mein Fall, 600 Seiten finde ich auch sehr viel. Mich konnten die Charaktere nicht erreichen, viele fragwürdige Handlungen wurden beschrieben und leider konnte ich mich deswegen nicht auf die Liebesgeschichte konzentrieren. Schade!