Ein buch zum Nachdenken

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amirabooks_ Avatar

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Schamland - Die Armut mitten unter uns.
Stefan Selke hat ein aufwühlendes und auch aufrüttelndes Buch geschrieben.
Er läßt unter anderem, die Tafelnutzer zu Wort kommen, anonym.
Ihre Geschichten erzählen auch davon, wie man sich fühlt so arm zu sein,
die Menschen rechtfertigen sich, dass sie würdig sind die Tafel zu nutzen...
Da wird ein Paar schief angeguckt, weil sie bei der Tafel "einkaufen" und sie,
als Schwangere muß sich diesen Satz anhören
"Ja, ja, man sollte sich das Kinderkriegen eben gut überlegen..."

Ein Buch zum Nachdenken, man sollte sich Zeit nehmen, um es zu lesen.
Ich wünsche mir, dass dieses Buch auch viele Leser hat, die eine "Talkshowgast-Meinung" haben.
Und auf alle Fälle sollte es Leser haben, denen es finanziell gut geht. Politiker sowieso.

Ein kleiner Unfall, oder eine Erkrankung reichen aus und man rutscht in die Bedürftigkeit.
Da kommt man so schnell nicht wieder raus. Es kann wirklich jeden treffen.
Sicher gibt es Menschen die sich zurücklehnen und denken, das sie es gut haben.
Ist das die Stufe nach der Scham? Ein Schönreden um nicht psychisch krank zu werden?
Ob sie sich wohlfühlen, die, die an der Armutsgrenze leben? Wer schämt sich schon gerne?
Ich kenne Leute die sich fragen, wie es sich jemand leisten kann in "diesem" Geschäft einzukaufen!!
Dabei war es ein Billigeinkauf, der in einer anderen "Laden-Tüte" nach Hause getragen wurde.
Soviel Scham auf der einen und noch mehr Dummheit auf der anderen Seite...
Mir hat das Buch gefallen, auch wenn ich es nicht hintereinander weg lesen konnte.
Ich habe es oft zur Seite gelegt, gegrübelt, mich aufgeregt und viel darüber geredet.
Aber ich denke darum geht es dem Autor. Die Öffentlichkeit muß wachgerüttelt werden.