Der Mann aus der Kälte

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archer Avatar

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Judith Keppler ist Tatortreinigerin, doch das nützt ihr dieses Mal nichts mehr. Denn ihr Vater ist Bastide Lacan und dieser Mann ist einer Erwähnung wert - oder auch mehrerer. Zu DDR-Zeiten arbeitete er für die Stasi als Romeo, also als einer, der westliche Frauen in bestimmten Positionen verführte und ihnen Staatsgeheimnisse stahl. Doch damit nicht genug. Mittlerweile mauschelt er mit ukrainischen Mafiosis und vor ein paar Monaten hätte er beinahe den Geldverkehrt von Deutschland lahmgelegt. Nicht nur der BND ist hinter ihm her, auch Judith selbst hat noch das ein oder andere Hühnchen mit ihrem Vater zu rupfen ...

Ein Tipp vorneweg: Wer dieses Buch liest, sollte die Vorgänger kennen. Ich bin von der irrigen Annahme ausgegangen, dass es sich um einen normalen Krimi handelt, zwar aus einer Reihe, aber ohne Vorkenntnisse möglich. Ist es auch, rein theoretisch. Trotzdem wäre es besser, in diesem Fall die Reihenfolge einzuhalten, allein für das Verständnis der vorhergehenden Ereignisse, die hier öfter erwähnt werden und weil man sich auf gewisse Art selbst spoilert. Das zum ersten. Den zweiten Fehler beging ich, als ich davon ausging, es ginge um Judith, die Tatortreinigerin. Natürlich spielt sie eine Hauptrolle, aber eigentlich geht es mehr um viel DDR-Klüngel, indem auch sämtliche Stasi-Klischees bedient werden. So fand ich das Buch zwar - schon vom Schreibstil her - super zu lesen, aber fesseln konnte es mich nicht, weil mich Spionagethriller von Natur aus langweilen. Allen, die davon nicht genug kriegen können, sei dieses Buch aus tiefstem Herzen empfohlen.