Leider eine Enttäuschung

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ger6892daerger Avatar

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Das Cover dieses Romans ist sehr gut gelungen. Es zeigt auf einem schwarzen Hintergrund eine Treppe, die nach oben führt. Es wirkt sehr geheimnisvoll. Autor und Titel stehen in Weiß darauf.
Der Roman ist in acht größere Teile eingeteilt, die sich über 665 Seiten erstrecken.
Der erste Teil beginnt damit, dass Larcan auf ein Fischerboot wartet, das verfolgt wird. Die Männer flüchten an Land, wo Larcan sie erschießt. In einer Kiste an Bord findet er ein kleines Mädchen.
Dann wechselt der Schauplatz. Wir lernen Judith Kepler kennen, sie arbeitet als Tatortreiniger. Bastide Larcan, dessen richtiger Name Lindner ist, ist ihr Vater. Er ist inzwischen Agent, Waffenhändler und Lockvogel für den Geheimdienst und wird gesucht.
Dann gibt es viele verwirrende Rückblenden. Lindner hat als Romeo früher die Sekretärin Eva Kellermann geschwängert, seine Tochter ist Isa Kellermann. Isa arbeitet jetzt beim Verfassungsschutz und will unbedingt ihren Vater finden und Rache an ihm nehmen. Auch Judith sucht verzweifelt ihren Vater. Isa plant eine große geheime Aktion: Sie will gestohlene amerikanische Waffen illegal in die Ukraine schaffen, dazu noch eine Handvoll Rechtsextreme, die sich an den Waffen ausbilden lassen sollen. Sie will Hochverrat begehen, indem sie die Russen trifft. Der Russe soll Larcan dazu bringen, die Operation zu zerstören, sie selber will Larcan dafür.
Die ganze Handlung spitzt sich dann in Odessa zu, der Schluss soll hier nicht verraten werden.
Leider muss ich sagen, dass ich das Buch normalerweise nach 150 Seiten weggelegt hätte. Aber ich habe mich bis zum Schluss durchgequält. Es sind sehr viele Handlungsstränge und Personen, die dem Leser den Durchblick erschweren. Außer der Suche nach Larcan passiert eigentlich nicht viel, viele Vorgänge fanden in der Vergangenheit statt. Ich hatte manchmal das Gefühl, den zweiten Band von einer Geschichte zu lesen, von der ich den ersten Band nicht kenne. Viele Dinge wurden aus der Vergangenheit angedeutet, die sich erst im Nachhinein aufklärten. Die einzelnen Episoden aus der Stasi- und Agentenwelt waren für mich eher langatmig und leider blieb auch die Hauptfigur Judith etwas blutleer.
Elisabeth Hermann hat mir hier also nicht so gefallen, ich habe schon andere Romane von ihr gelesen, die mich mehr überzeugt haben.