Thriller um Spionage, Vergangenheitsbewältigung, der den Leser fordert

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kraberg Avatar

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Noch immer ist Judith Kepler auf der Suche nach Antworten, die ihr nur ihr Vater Richard Lindner, alias Bastide Larcan geben kann. Er war zu DDR-Zeiten für die Stasi tätig und für den Tod ihrer Mutter sowie ihrer trostlosen Kindheit verantwortlich. Heute ist er ein international gesuchter Mann. Alle Hinweise deuten nach Odessa und dahin macht sich Judith auf den Weg…
Dieses Buch ist wieder ein gelungener, weil spannender Thriller von Elisabeth Herrmann. Allerdings sollte man vor dem Lesen dieses dritten Teils und letzten Teils die beiden anderen erst gelesen haben. Da man nur so als Leser die tief verflochtenen Seilschaften der Vergangenheit, die noch heute zum Teil genutzt werden verstehen kann. Denn dies kein Buch, dass man so nebenbei lesen kann. Da wird die volle Aufmerksamkeit des Lesers gefordert.
Die Autorin hat es sehr gut verstanden diese Machenschaften und Seilschaften der staatlichen Organisationen sowie der organisierten Kriminalität, das Machtgerangel untereinander in diesem Roman zu verdeutlichen. Jeder misstraut jedem, jeder versteckt sich und seine Rolle im großen Gefüge um daraus seine Vorteile zu ziehen. Da kann man als Leser selbst Verfolgungsängste bekommen.
In meinen Augen ist Judith Kepler bei diesem Teil als Hauptfigur etwas in den Hintergrund geraten, was sicher an den vielen Handlungssträngen und handelnden Personen lag. Das fand ich schade.
Für diesen gut aufgebauten, mit einigen unvorhergesehenen Wendungen versehenen Thriller vergebe ich 4 Lese-Sterne.