Würdiger Abschluss

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katercarlo Avatar

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Es ist ein gelungenes Finale. In „Schatten der Toten“ führt Elisabeth Herrmann alle losen Fäden aus den vorherigen zwei Büchern zusammen, beantwortet alle offenen Fragen und bringt alle Charaktere zu einem neuen Punkt in ihrem Leben.
Es ist nicht unbedingt nötig die ersten beiden Teile der Trilogie gelesen zu haben. Herrmann beschreibt die wichtigsten Geschehnisse noch einmal, doch die zwei anderen Bücher helfen sicherlich dabei die Personen und ihre Beziehung zueinander besser zu verstehen.
Sie sind es, die das Buch zu etwas wirklich besonderem machen. Natürlich ist auch die Handlung spannend und der Schreibstil gekonnt, aber das zeichnet diese Trilogie nicht aus. Es sind Charaktere, wie die Tatortreinigerin Judith Kepler auf den Spuren ihrer Vergangenheit, die mich gefesselt und zum Weiterlesen gezwungen haben. Niemand in dem Buch ist klischeehaft und keiner ist eindeutig schwarz oder weiß. Die Verbindungen und Verstrickungen der Charaktere miteinander machen die Geschichte interessant. Das kann zum Teil kompliziert werden.
Aber nicht ansatzweise so kompliziert wie die Handlung. Das gesamte Buch dreht sich um dreißig Jahre voller Intrigen, kaltem Krieg und gebrochener Versprechen. Herrmann verzichtet bei ihren Erklärungen nicht auf unzählige Fachbegriffe und Abkürzungen diverser Geheimdienstabteilungen. Wer da am Ball bleiben will, muss schon ordentlich seine grauen Zellen anstrengen und eventuell auch mal einen Absatz zweimal lesen. Dabei ist das Buch mit seinen 666 Seiten ohnehin ein ziemlicher Schmöker.
Aller Kritik zum Trotz habe ich mich da aber recht schnell durchgearbeitet. Weil ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Hatte ich einmal angefangen zu lesen, wollte ich auch wissen, wie es endet. Das ist mir schon bei den anderen beiden Büchern so ergangen. Der Schluss war schließlich tatsächlich ganz gut. Keine Überraschung, aber alles in allem ein würdiger Abschluss der Trilogie.