Gute Idee, holprige Umsetzung

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dodona Avatar

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Den Klappentext und die Grundidee des Romans fand ich total spannend, leider bin ich nicht so richtig in der Geschichte angekommen.
Ich hatte den Eindruck, als würde versucht werden so viele historische Fakten und Belege, seien sie noch so klein, hineingepackt zu werden. Natürlich gehört so etwas auch in einen historischen Roman, doch das richtige Maß ist wichtig. Bei "Schatten über Colonia" hatte ich das Gefühl regelrecht überladen zu werden mit vermeintlichen Fakten. Tatsächlich haben sich aber auch ein paar Fehler eingeschlichen, die mich als Geschichtsfan doch ziemlich zusammenzucken ließen. Es wird zum Beispiel erwähnt, dass es im Gebäude der Gerichtsverhandlungen, oder auch bei Lucretia zu Hause, Butzengläser geben würde. Glas an sich gab es wirklich nur in absoluten Ausnahmefällen in antiken Fenstern (in den meisten Fällen wurde aber einfach Stoff/Leder vorgespannt), aber schon gar kein Butzenglas, das ist eine Erfindung des 13. Jahrhunderts.
Auch die Sprache der Charaktere war für meinen Geschmack zu modern, auch wenn mir klar ist, dass einiges für den Lesefluss angepasst werden muss, aber sowas wie "Häuserblocks" ist für mich in einem Roman, der im römischen Köln spielt, einfach irritierend, leider.