Zwei gewitzte Ermittler

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leseskorpion Avatar

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Köln zur Zeit der "alten Römer": Das römische Köln lebt in Angst vor brutalen Überfällen bei denen es auch Todesopfer gibt. Lucretias Leibsklavin Nephele ist eines davon. Lucretia will den Mord an ihrer Freundin gesühnt sehen und nimmt auf eigene Faust Ermittlungen auf. Als Frau alleine würde sie nicht weit kommen, so sucht sie Hilfe bei Rechtsanwalt Quintus, der ein eingebürgerter Germane ist. Gemeinsam untersuchen sie die Überfälle und machen eine ungeheuerliche Entdeckung. Dabei geraten sie selbst in tödliche Gefahr und müssen ungewöhnliche Wege gehen, um ihre Stadt zu retten.

Der Schreibstil ist klar und packend. Die zahlreichen lateinischen Begriffe sind im anschließenden Glossar gut erklärt, so das die Handlung jederzeit gut zu verfolgen ist. Lucretia als Hauptfigur gefällt mir sehr gut. Gewitzt umgeht sie die Beschränkungen die ihr als Frau in dieser Zeit nur wenige Möglichkeiten zur Selbstbestimmung lassen. Anwalt Quintus hat eine eher moderne Einstellung, ihn stört Lucretias Eigenständigkeit nicht, denn er ist mit einer ebenfalls sehr selbstbestimmten Frau verheiratet.
Der Kriminalfall ist sehr spannend und durchaus schlüssig. Im Verlauf der Geschichte steigt die Spannung zwar langsam, aber kontinuierlich an. Obwohl es schon relativ früh Hinweise auf die wahren Täter gibt, ist das Ende doch überraschend. Das ist vor Allem dem Urteil des Statthalters zu verdanken, das so nicht zu erwarten war. Sehr gut gefallen hat mir, dass ich nebenbei sehr viel über die Lebensweise der Römer in den germanischen Kolonien und auch über die germanischen "Ureinwohner" erfahren habe - sozusagen unterhaltsamer Geschichtsunterricht.
Insgesamt hat mich dieses Buch gut unterhalten und ich würde sehr gerne eine Fortsetzung lesen. Deshalb gibt es hier von mir eine uneingeschränkte Empfehlung.