Spannend und amüsant

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matheelfe Avatar

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„...Heutzutage deklarieren sie mangelnden Anstand als Durchsetzungsvermögen...“


Alexandra König, genannt Alex, ist zu ihrem Freund Kommissar Tom Brugger gezogen. Der kennt ihre Neugier. Als er eine Akte auf dem Tisch liegen lässt, kann Alex nicht widerstehen. Während einer Tatortuntersuchung ist Schmuck verschwunden. Das ist eine schwierige Situation für Tm und sein Team.

Doch für Tom gibt es noch einen zweiten Fall. Ein Autofahrer ist mit seinem Fahrzeug vermutlich nicht freiwillig einen Hang hinuntergestürzt.

Alex hat gerade Urlaub und will an den Ermittlungen beteiligt werden. Das aber bringt Spannungen in ihr Zusammenleben.

Allerdings kommen Hedi und Herbert für einige Tage zu Besuch. Da scheint Alex erst einmal beschäftigt. Sie aber versteht es, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und ihre beiden Besucher aktiv am Geschehen zu beteiligen.

Die Autorin hat einen spannenden und abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Es ist der zweite Fall für Alex. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Neben manch ernsten Passagen gibt es viele humorvolle Stellen. Obiges Zitat fällt beim Besuch von Burg Breuberg. Alex, Hedi und Herbert treffen dort auf eine Schar Kinder.

Im Burghof entwickelt sich dann folgender Dialog, der ein Beispiel für den amüsanten Schriftstil und die Schlagfertigkeit der Protagonisten ist:


„...“Alles noch richtig wie im Mittelalter.“[...] „Die vier Autos, die hier im Hof geparkt sind, scheinen mir doch eher aus der Neuzeit zu stammen.“...“


Alex ahnt nicht, dass sie sich durch ihre Extratouren in Lebensgefahr bringt. Vernünftigen Argumenten gegenüber, die Finger vom Fall zu lassen, ist sie resistent. Dabei wäscht ihr nicht nur Tom sprichwörtlich den Kopf.

Der Fall ist kompliziert. Der Tote hatte eine bewegte Vergangenheit. Dementsprechend gibt es eine Reihe von Verdächtigen. Natürlich gehe ich als Leser beim Mitraten auch jeden Um- und Irrweg mit. Auch das eine oder andere Klischee wird von der Autorin bedient und ad absurdum geführt.

Gut gefällt mir die Kombination aus Privatleben und Ermittlungen.

Im Team der Kriminalisten herrscht eine lockere Atmosphäre, die Raum für manch Späßchen lässt. Auch da hat Alex eine besondere Idee. Die Quintessenz danach lautet.


„...Wer hundert Tage hintereinander seine Leibspeise essen musste, würde sie für den Rest seines Lebens sicher auch nicht mehr anrühren...“


Gekonnt wiedergegeben werden Alex innere Zweifel. Ist Tom der richtige für sie? Will er wirklich mit ihr zusammen sein? Das Problem hätte sich allerdings schnell erledigt, wenn sie ernsthaft miteinander reden würden. Aber keiner traut sich.

Am Ende wird nicht nur der Fall gelöst, sondern auch alle anderen Fragen beantwortet.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.