Mysteriös und spannend

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Schattengrünes Tal - der Titel von Kristina Hauffs neuem Buch scheint nicht zufällig gewählt. Jeder der Hauptcharaktere hat irgendeinen Schatten in seinem Leben. Da ist Lisa, die längst Besitzerin des Alten Forsthaus sein sollte, aber noch immer nur die Buchhaltung für ihren Vater Carl macht, der die Leitung nicht abgeben will, obwohl das Hotel mittlerweile nur noch wenige Gäste begrüßt. Margret, die neue Lebensgefährtin von Carl, die Lisas Mutter verdrängt hat, ist ebenso keine Hilfe, wenn es um Modernisierungen geht. Lisa nimmt die Dinge einfach hin, sehr zum Missfallen von ihrem Mann Simon, der gerade von einer dreiwöchigen Reise aus Polen zurück ist. Simon hat sich verändert seit er wieder da ist, das merkt Lisa, doch schon gibt es den nächsten Anruf aus dem Hotel und Lisa verschiebt den Gedanken auf später. Eine Frau hat überraschend ein Zimmer gemietet, obwohl das Hotel aufgrund eines Heizungsproblems ein paar Tage geschlossen ist. Sie suche ein neues Zuhause, sagt sie. Lisa stutzt, versucht aber professionell etwas Abstand zu halten. Und außerdem wartet noch immer die Buchhaltung auf sie…

Die Leseprobe ist knapp und trotzdem reichen wenige Seiten, um eine mysteriöse Spannung zu erzeugen. Die Autorin schreibt schnörkellos, locker und bildhaft. Die Handlung wird abwechselnd aus Sicht der verschiedenen Charaktere erzählt, wodurch trotz der knappen Sprache Nähe zu den Protagonisten entsteht. Das Schattengrün scheint wie ein allgegenwärtiger Schatten über dem Tal und den mit ihm verbundenen Personen zu liegen. Insgesamt sehr vielversprechend und wunderbar rätselhaft.