Ein packendes, psychologisch fein gezeichnetes Leseerlebnis

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Darum geht es:
In einem abgelegenen Tal steht das in die Jahre gekommene Hotel „Zum alten Forsthaus", das einst Lisas Elternhaus war. Sie träumt von einer umfassenden Renovierung, doch ihr alter, starrköpfiger Vater möchte nichts verändern. Als die fremde und zurückhaltende Daniela im Hotel auftaucht, möchte Lisa ihr helfen.
Daniela findet schnell Anschluss, doch Lisas vertraute Menschen wenden sich plötzlich von ihr ab. Mit dem kälter werdenden Herbst spürt Lisa, wie ihr Halt im Leben ins Wanken gerät.

Mein Leseeindruck:
Ein zutiefst eindringlicher Roman, der unter die Haut geht. Kristina Hauff versteht es meisterhaft, eine beklemmende, zugleich wunderschöne, atmosphärische Kulisse zu erschaffen. Schon nach wenigen Seiten liegt ein leiser, fast unmerklicher Schatten über der Handlung, der sich unaufhaltsam verdichtet. Es geht um Manipulation, um die Macht von Worten und Gesten, um familiäre Altlasten, die sich nicht leicht abschütteln lassen. Die Geschichte ist von der Autorin raffiniert konstruiert und eindringlich erzählt. Jede Wendung sitzt, jede Szene trägt zur steigenden Spannung bei. Kristina Hauff lässt ihre Figuren zu Wort kommen, sodass man tief in ihr Innenleben eintauchen kann. Daniela bleibt lange ein Rätsel, ihre Motive im Dunkeln, und auch Lisa muss erkennen, dass Wahrnehmung trügerisch ist und wie schnell sich ein vertrautes Leben in einen Albtraum verwandeln kann.

Fazit:
4,5/5 ⭐️Ein packendes, psychologisch fein gezeichnetes Leseerlebnis. Intensiv, atmosphärisch und voller subtiler Spannung.