Ein psychologisches Komplott
Sie feiern Simons fünfundvierzigsten. Lisa, ihre beste Freundin Johanna und einige Freunde. Gerade als Lisa die letzten Töne ihrer schönen Stimme ausatmet, verstummt die Backgroundmusik und das Licht erlöscht. Die Gäste stolpern übereinander, ein Schmerzenslaut wird ausgestoßen. Draußen hat jemand den Stecker des Generators gezogen. Simon schaut auf sein Handy, stutzt, geht ein paar Schritte von Lisa weg. Sie fragt ihn, was los ist und erhält eine schroffe Antwort.
Simon war die letzten Wochen als Projektleiter für naturgemäße Waldwirtschaft in Polen. Dort hat er fast nicht gesprochen, ist die meiste Zeit durch die unberührte Natur gelaufen und hat Flora und Fauna bewundert. Jetzt ist er wieder hier, hat zu viel gegessen und zu laute Musik gehört. Er weiß, dass Lisa es gut gemeint hat und es freut ihn, dass sie für ihn gesungen hat, aber er muss erst wieder ankommen. Als sein Handy vibriert hat, verharrte sein Blick länger als er eigentlich wollte. Eine anonyme Nachricht ließ ihn schlucken: „Alles Liebe zu deinem Hochzeitstag Simon“. Niemand seiner Freunde oder Bekannten hätte ihm anonym gratuliert. Es kann nur sie gewesen sein. Und er denkt an das Blut auf ihrer weißen Haut.
Lisa ist am frühen Morgen auf dem Weg in das Hotel ihres Vaters, die Heizung ist ausgefallen. Sie ist eigentlich für die Buchhaltung zuständig, aber wenn Not am Mann ist, springt sie auch schon mal ein. Margret kommt die Treppe herunter. Vor fünfzehn Jahren bewarb sie sich als Servicekraft, ihr Vater stellte sie ein und ihr Siegeszug begann. Lisas Mutter erkrankte mit Anfang sechzig an Demenz und wurde ins Pflegeheim ausquartiert, seitdem schläft Margret auf ihrer Bettseite. Der einzige Gast dieses Tages ist eine junge Frau, die sich nicht an dem kalten Zimmer zu stören scheint.
Fazit: Kristina Hauff hat ein psychologisches Komplott geschaffen. Die Protagonistin Lisa neigt dazu, sich für alles verantwortlich zu fühlen. Sie litt unter dem lieblosen, patriarchalen Vater, der in seiner Gunst stets Lisas Bruder bevorzugte. Sie hätte gerne mehr Zuständigkeiten im Hotel, doch ihr Vater traut ihr nichts zu. Lisa ist nähesuchend und leidet unter der teilweise abweisenden Haltung ihres Mannes. Die fremde Frau, die sich im Hotel einquartiert hat und der Kälte trotzt, hat gute persönliche Gründe. Lisa nimmt sich ihrer nichtsahnend an und verliert mehr und mehr die Kontrolle über ihr Leben. Ich mochte den Plot sehr. Die Sprache ist einfach gehalten. Die Autorin hat sich auf ihre Darstellerinnen konzentriert. Manches wurde zu früh vorweggenommen und hat mich um meine Neugier gebracht. Die Fremde war leider allzuschnell durchschaubar, die Art, wie sie interveniert hat schon wieder gut gezeigt. Jedes Kapitel ist abwechselnd Lisa oder Simon gewidmet und will deren unterschiedlichen Sichtweisen zeigen, dabei jedoch in der dritten Person erzählt. Insgesamt ein gut lesbarer Roman, den ich gerne allen empfehlen möchte, die sich für Geschichten mit manipulativen Menschen interessieren.
Simon war die letzten Wochen als Projektleiter für naturgemäße Waldwirtschaft in Polen. Dort hat er fast nicht gesprochen, ist die meiste Zeit durch die unberührte Natur gelaufen und hat Flora und Fauna bewundert. Jetzt ist er wieder hier, hat zu viel gegessen und zu laute Musik gehört. Er weiß, dass Lisa es gut gemeint hat und es freut ihn, dass sie für ihn gesungen hat, aber er muss erst wieder ankommen. Als sein Handy vibriert hat, verharrte sein Blick länger als er eigentlich wollte. Eine anonyme Nachricht ließ ihn schlucken: „Alles Liebe zu deinem Hochzeitstag Simon“. Niemand seiner Freunde oder Bekannten hätte ihm anonym gratuliert. Es kann nur sie gewesen sein. Und er denkt an das Blut auf ihrer weißen Haut.
Lisa ist am frühen Morgen auf dem Weg in das Hotel ihres Vaters, die Heizung ist ausgefallen. Sie ist eigentlich für die Buchhaltung zuständig, aber wenn Not am Mann ist, springt sie auch schon mal ein. Margret kommt die Treppe herunter. Vor fünfzehn Jahren bewarb sie sich als Servicekraft, ihr Vater stellte sie ein und ihr Siegeszug begann. Lisas Mutter erkrankte mit Anfang sechzig an Demenz und wurde ins Pflegeheim ausquartiert, seitdem schläft Margret auf ihrer Bettseite. Der einzige Gast dieses Tages ist eine junge Frau, die sich nicht an dem kalten Zimmer zu stören scheint.
Fazit: Kristina Hauff hat ein psychologisches Komplott geschaffen. Die Protagonistin Lisa neigt dazu, sich für alles verantwortlich zu fühlen. Sie litt unter dem lieblosen, patriarchalen Vater, der in seiner Gunst stets Lisas Bruder bevorzugte. Sie hätte gerne mehr Zuständigkeiten im Hotel, doch ihr Vater traut ihr nichts zu. Lisa ist nähesuchend und leidet unter der teilweise abweisenden Haltung ihres Mannes. Die fremde Frau, die sich im Hotel einquartiert hat und der Kälte trotzt, hat gute persönliche Gründe. Lisa nimmt sich ihrer nichtsahnend an und verliert mehr und mehr die Kontrolle über ihr Leben. Ich mochte den Plot sehr. Die Sprache ist einfach gehalten. Die Autorin hat sich auf ihre Darstellerinnen konzentriert. Manches wurde zu früh vorweggenommen und hat mich um meine Neugier gebracht. Die Fremde war leider allzuschnell durchschaubar, die Art, wie sie interveniert hat schon wieder gut gezeigt. Jedes Kapitel ist abwechselnd Lisa oder Simon gewidmet und will deren unterschiedlichen Sichtweisen zeigen, dabei jedoch in der dritten Person erzählt. Insgesamt ein gut lesbarer Roman, den ich gerne allen empfehlen möchte, die sich für Geschichten mit manipulativen Menschen interessieren.