Gut geeignet als Urlaubslektüre, solange man sich nicht an Klischees stört.

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miss_atticos Avatar

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Lisas Vater führt ein in die Jahre gekommenes Hotel im Schwarzwald, für welches sie sich um die Buchhaltung kümmert. Ihr Mann kommt aus Polen zurück und eine unbekannte Frau bucht sich im Hotel ein und will trotz kaputter Heizung bleiben. Was Lisa nicht ahnt: Bald schon wird sie nicht mehr das Leben haben, das sie bis jetzt hatte. Die Unbekannte interessiert sich sehr für Lisas Leben, für alles und jeden in ihrem persönlichen Umfeld. Manipulation ist von nun an an der Tagesordnung. Wer ist diese Frau? Was zieht sie aufs Land? Was plant sie?

Kristina Hauff hat sich ein wunderbares Setting ausgedacht und es mit spannenden Elementen versehen. Vor allem ein nicht mehr bewohntes Zimmer und das modrige Schwimmbad im Hotel sorgen für etwas gruselige Stimmung. Von Anfang an wird durch wechselnde Perspektiven und einen schnörkellosen Schreibstil Spannung und Tempo erzeugt. Trotz kleiner Schwächen in der ersten Hälfte hat mich der Roman gut unterhalten.

Die zweite Hälfte empfand ich als deutlich schwächer. Die Ereignisse haben sich überschlagen. Überraschungen, wie erhofft, gab es keine. All das, was eintrat, konnte man bereits auf den ersten Seiten erahnen. Die Figuren handelten für mich nicht authentisch genug. Die Moderne blieb dem Schwarzwald fern. Schade, dass der Roman in der Zeit steckengeblieben ist. Für die heutige Zeit hätte ich mir starke und mutige Frauenfiguren gewünscht. Das Ende war an einer Stelle offen, an der ich mir Klarheit und Drama gewünscht hätte. An anderen Stellen wurde es unnötig ausgeschmückt und in eine Richtung gelenkt, die meinen Geschmack nicht traf. Trotz aller Kritik ist „Schattengrünes Tal“ ein Pageturner, der sich gut als leicht spannende Urlaubslektüre eignet.