Packender Schwarzwald-Thrill mit kleinen Schwächen

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barbaram Avatar

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Von der ersten Seite an hat mich Schattengrünes Tal gepackt. Die Spannung blieb konstant hoch, und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Besonders begeistert haben mich die wunderschönen Beschreibungen des Schwarzwaldes – so atmosphärisch und bildhaft, dass ich beim Lesen das Rauschen der Bäume und das Spiel des Lichts auf den Wiesen förmlich spüren konnte.
Der Schreibstil ist klar und leicht verständlich, was das Lesen angenehm macht. Zudem wechselt die Erzählperspektive immer wieder, wodurch sich die Spannung zusätzlich steigert und man verschiedene Blickwinkel auf die Geschehnisse erhält.
Bis etwa zur Mitte des Buches war ich vollkommen gefesselt. Die Handlung war dicht, intensiv und voller Möglichkeiten. Doch dann kam für mich ein Bruch: Viele Entwicklungen wirkten vorhersehbar, manche Wendungen etwas zu konstruiert. Auch die Figuren blieben für meinen Geschmack zu sehr in festen Rollen und wirkten oft eindimensional, was ich schade fand, da das Potenzial für mehr Tiefe da war.
Ein spannender und atmosphärisch starker Roman, der vor allem in der ersten Hälfte glänzt. Die Schwarzwald-Beschreibungen sind großartig, der Stil flüssig, die wechselnden Perspektiven sorgen für zusätzlichen Nervenkitzel – und als Urlaubslektüre ist das Buch trotz kleiner Schwächen absolut gelungen.