Schattengrünes Tal - Mehr Atmosphäre als Aussage
Im Roman Schattengrünes Tal von Kristina Hauff, erschienen im Hanserblau Verlag, entfaltet sich vor der Kulisse des Schwarzwalds eine Geschichte voller gefährlicher Obsessionen und manipulativer Machtspiele. Die Autorin entführt uns in ein altes Hotel, dessen geheimnisvolle neue Besucherin schon bald das beschauliche Herzogsbronn in einen durchtriebenen Schauplatz verwandelt. Dunkle Geheimnisse, Intrigen und eine fast wahnhafte Skrupellosigkeit schleichen durch die Handlung wie ein Schakal durch die Nacht.
Besonders positiv sind mir die eindrucksvollen Naturbeschreibungen aufgefallen. Kristina Hauff gelingt es, mit ihrer Sprache malerische Bilder des Waldes zu zeichnen. Man bekommt ein sehr gutes Gespür für die Atmosphäre der Umgebung und kann regelrecht in sie eintauchen. Auch der Spannungsbogen ist bemerkenswert: Die Handlung entwickelt eine Sogwirkung, die es schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen.
Allerdings bin ich immer wieder an einzelnen Formulierungen hängen geblieben, die auf mich nicht mehr zeitgemäß wirkten. Bereits zu Beginn der Geschichte etwa kommentiert Lisa Danielas Körper und überlegt, dass diese wohl so viel Schokolade essen könne, wie sie wolle, da sie wahrscheinlich nicht schnell zunehmen würde. Solche Bemerkungen wirken klischeebehaftet und überholt. Auch die Beschreibung "Haare kurz wie ein Männerschnitt" ist ein Beispiel für stereotype Zuschreibungen, die heutzutage kritisch hinterfragt werden sollten.
Darüber hinaus hat mich das stark patriarchal geprägte Weltbild gestört, das sich durch die Handlung zieht. Grundsätzlich habe ich nichts gegen die Darstellung gesellschaftlicher Realitäten. Doch ich finde, solche Strukturen sollten im Roman reflektiert oder kritisch eingeordnet werden, anstatt als gegeben hingenommen zu werden. Eine feministischere Perspektive oder zumindest eine kritische Wendung hätte der Geschichte mehr Tiefe verliehen.
Das Ende des Buches konnte mich ebenfalls nicht ganz überzeugen: Einige Handlungsstränge wurden zu schnell aufgelöst, wodurch die Geschichte gegen Schluss deutlich an Spannung verlor. Auch der häufige Alkoholkonsum (gefühlt wurde in jeder Szene Wein getrunken) wirkte mit der Zeit übertrieben.
Insgesamt konnte mich Schattengrünes Tal leider nicht vollständig überzeugen.
Besonders positiv sind mir die eindrucksvollen Naturbeschreibungen aufgefallen. Kristina Hauff gelingt es, mit ihrer Sprache malerische Bilder des Waldes zu zeichnen. Man bekommt ein sehr gutes Gespür für die Atmosphäre der Umgebung und kann regelrecht in sie eintauchen. Auch der Spannungsbogen ist bemerkenswert: Die Handlung entwickelt eine Sogwirkung, die es schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen.
Allerdings bin ich immer wieder an einzelnen Formulierungen hängen geblieben, die auf mich nicht mehr zeitgemäß wirkten. Bereits zu Beginn der Geschichte etwa kommentiert Lisa Danielas Körper und überlegt, dass diese wohl so viel Schokolade essen könne, wie sie wolle, da sie wahrscheinlich nicht schnell zunehmen würde. Solche Bemerkungen wirken klischeebehaftet und überholt. Auch die Beschreibung "Haare kurz wie ein Männerschnitt" ist ein Beispiel für stereotype Zuschreibungen, die heutzutage kritisch hinterfragt werden sollten.
Darüber hinaus hat mich das stark patriarchal geprägte Weltbild gestört, das sich durch die Handlung zieht. Grundsätzlich habe ich nichts gegen die Darstellung gesellschaftlicher Realitäten. Doch ich finde, solche Strukturen sollten im Roman reflektiert oder kritisch eingeordnet werden, anstatt als gegeben hingenommen zu werden. Eine feministischere Perspektive oder zumindest eine kritische Wendung hätte der Geschichte mehr Tiefe verliehen.
Das Ende des Buches konnte mich ebenfalls nicht ganz überzeugen: Einige Handlungsstränge wurden zu schnell aufgelöst, wodurch die Geschichte gegen Schluss deutlich an Spannung verlor. Auch der häufige Alkoholkonsum (gefühlt wurde in jeder Szene Wein getrunken) wirkte mit der Zeit übertrieben.
Insgesamt konnte mich Schattengrünes Tal leider nicht vollständig überzeugen.