Starke erste Hälfte

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evelynp. Avatar

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Das neue Buch von Kristina Hauff lädt mit schlichtem Design mit realistischen Vogelabbildungen ein, das Buch in die Hand zu nehmen. Die Gestaltung des Schutzumschlags hat dabei allerdings gar nichts mit dem Inhalt zu tun (hier wäre eventuell ein Schakal passender gewesen). Das satte dunkelgrün des Einbandes hingegen erinnert an den Schwarzwald.

Worum geht es eigentlich in "Schattengrünes Tal"?
Eine fremde Frau, Danieal Arnold, taucht in einer beschaulichen Kleinstadt irgendwo im nördlichen Schwarzwald auf und wirbelt dort das Leben der Bewohner:innen, insbesondere das von dem Ehepaar Lisa und Simon durcheinander. Besonders Lisa hat darunter zu leider, da sie von der vermeintlich mittellosen Daniela in vielen Bereichen ihres Lebens verdrängt wird.

Kristina Hauff schafft es gleich zu Beginn die Leserin mitten hinein in die Geschichte zu ziehen. Durch den geschickten Wechsel je Kapitel zwischen den verschiedenen Protagonistinnen verspricht die Geschichte mit jeder weiteren Seite mehr Verstrickungen zwischen den Einzelnen und lässt gleichzeitig Platz für eigene Vermutungen.
Besonders gefallen hat mir dabei, dass die meisten Kapitel ineinander übergehen und auch die Gedanken der anderen an der Situation beteiligten Person, nachvollziehbar machen.
Die Spannug wird nur etwa die erste Hälfte des Buches aufrechterhalten, danach ist die weitere Handlung leider recht vorausschaubar.
Besonders enttäuscht war ich daher auch von der Figur Simon, die ersten Eindrücke über ihn, hätten mehr Tiefe erwarten lassen. Schade ist die Reduzierung einer Männerfigur auf den triebgesteuerten Mensch ebenso wie die Darstellung der manipulierenden Frau. Aber auch die Darstellung der "guten" Ehefrau, verärgerte mich nach dem starken Einstieg.

Der Schreibstil war zumindest zu Beginn sehr fesselnd und auch insgesamt leicht zu lesen, schnell ist man mit den knapp 300 Seiten durch.

Einen schönen Büchernachmittag kann das Buch gut füllen, insbesondere der erste Teil saugt die Lesenden regelrecht ein, ein Geheimnis nach dem anderen wird angedeutet und es macht Lust, diese zu ergründen. Allerdings sind keine besonderen Wendungen zu erwarten und überwiegend wird es spätestens nach Ende des ersten Teils sehr voraussehbar.