Starker Anfang aber dann ...

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falo65 Avatar

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Da ich in meiner Kindheit und Jugend einige Zeit in einem kleinen Dorf im Schwarzwald verbracht habe und entsprechende Einblicke in das Leben der Menschen dort bekommen habe,  war mir nach der Buchbeschreibung klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. 

Der Anfang des Romans hat mich durchaus gefesselt und begeistert. Es werden  Spannungsbögen errichtet, die Charaktere und das Setting werden detailliert und atmosphärische geschildert. Einige Ereignisse sind etwas geheimnisvoll, und schaffen ein thriller-ähnliches Ambiente. Und das alles in einem flüssigen, gut zu lesenden Schreibstil.

Aber letztlich ist es dann doch eine Geschichte,  die schon häufig erzählt wurde. 

Die geheimnisvolle Fremde kommt ins Dorf, gibt sich sympathisch und  drängt sich in alle möglichen Beziehungen und Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft um dann die handelnden Personen zu manipulieren. An dieser Stelle setzt meine Kritik an,  die Dorfgemeinschaft hatte sich bis zu dem Auftauchen Danielas arrangiert, mögliche Konflikte zugedeckt und Probleme ignoriert, ich halte es für unglaubwürdig und konstruiert,  dass alle mit großer Naivität sofort auf die Manipulationen und Intrigen Danielas eingehen bzw. hereinfallen. Auch das Ende hat mich enttäuscht, die offenen Handlungsstränge werden ordentlich eingesammelt und abgeschlossen,  handwerklich also ok, aber auch hier setzte sich bei mir der Eindruck fest, dass das Ganze zu konstruiert ist. Am Schluss ist alles wieder Friede,  Freude, Eierkuchen und man feiert Geburtstag,  als sei nichts gewesen .

Insgesamt für mich ein nettes,  grundsolides Buch von dem ich aufgrund des guten Anfangs mehr erwartet habe.