Starker Start, schwacher Schluss

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smolsin Avatar

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Mitten im Schwarzwald liegt das in die Jahre gekommene Hotel »Zum alten Forsthaus«. Die wenigen Gäste, die hier Einzug nehmen, sind Stammgäste. Umso erstaunter ist Lisa, die Tochter des Inhabers, als sie erfährt, dass eine allein reisende Frau sich einquartiert hat und auch während einiger Unannehmlichkeiten darauf besteht zu bleiben.
Lisa erfährt, dass die Frau sich in ihrem kleinen Ort ein neues Leben aufbauen möchte und bietet ihre Unterstützung an. Kurz darauf beginnt ihr eigenes Leben mehr und mehr aus den Fugen zu geraten…

Die erste Hälfte des Buches hat mich komplett in seinem Bann gehalten. Das Setting im Schwarzwald zusammen mit einer dichten Atmosphäre voll düsterer Vorahnung machten das Lesen hier zu einem großen Spaß. Auch die kurzweiligen Kapitel mit regelmäßigen Perspektivenwechsel und der klare Erzählstil der Autorin beeinflussen den Lesefluss positiv.
Ab der zweiten Hälfte ist meine Begeisterung jedoch leider in Enttäuschung übergegangen.
Mit der Enthüllung um die Identität der ominösen Neuen hat nicht nur die Spannung stark abgenommen, zudem ist die Geschichte auch in eine Richtung abgerutscht, die mir einfach viel zu klischeehaft war. Ab hier bedienen die Figuren lediglich stereotypische Rollenbilder und die Handlung wird für meinen Geschmack zu unrealistisch. Das “Happy End” hat dem Ganzen leider noch die Krone aufgesetzt.

Trotz meiner Kritikpunkte würde ich weitere Bücher der Autorin lesen, da sie gerade zu Beginn des Romans unter Beweis gestellt hat durchaus gut Schreiben zu können und es versteht, Spannung und Atmosphäre aufzubauen.