Zerstörerische Persönlichkeit

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Kristina Hauff nimmt uns in ihrem Roman "Schattengrünes Tal" mit in den Schwarzwald. Dreh- und Angelpunkt ist das Hotel "Zum alten Forsthaus". Diesen familiengeführte Hotel ist nicht mehr auf dem Stand der Technik, es müsste renoviert werden. Der ältere Vater will nicht so recht, die Tochter Lisa hat zu wenig Zugang zu ihm und der Sohn will nicht in das Hotel einsteigen.
Lisa ist Mitte Vierzig, verheiratet und hat eine Tochter. Sie ist engagiert im Ort, in Vereinen aktiv und tut viel für die Dorfgemeinschaft. Das Leben ist eine Routine. Das Eheleben gleicht eher einer Wohngemeinschaft.
Dann kommt Daniela in das Dorf, zieht in das Hotel und nach kurzer Zeit in eine Wohnung. Sie knüpft schnell ein Netzwerk, dringt nach und nach in das Leben von Lisa und besonders in das ihres Mannes ein, mit dem sie eine gemeinsame Vergangenheit hat. Sie entwickelt zerstörerische Kräfte, streut Gerüchte und Fehlinformation, stiftet Unfrieden und Unsicherheit. Lisa´s Mann kann sich dem nicht entziehen, droht in einen Strudel aus Lust und Verblendetheit zu stürzen. Die Dysfunktionalität steigert sich, kommt es zur Katastrophe?
Kristina Hauff hat ein spannendes und schnell lesbares Buch geschrieben. Die Handlung zieht sofort in den Bann, hierzu trägt die gelungene Sprache bei. Ein tolles Buch, bei dem man höchstens kritisieren oder eher anmerken kann, dass die Handlung in weiten Teilen doch erwartbar ist. 300 Seiten, die zum Lesen empfohlen werden.
Das Titelbild mit den Reihern ist gelungen und knüpft an frühere Bücher an. Ein eher auf das Buch zugeschnittenes Cover wäre vielleicht besser gewesen.