Die Traum-Schwiegertochter

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anni1609 Avatar

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Teddy, eigentlich Thaddäa, Kis schwebt auf Wolke 7. Seit 3 Wochen ist sie ein Paar mit dem Piraten, alias Siegfried Nemeth. Nur leider hat die Sache auch einen Haken – sie sind noch nicht über das Kuscheln hinaus gekommen. Teddy möchte der ganzen Sache ein wenig Schwung verleihen und arrangiert einen romantischen Abend. Leider läuft es überhaupt nicht wie geplant, da sie beim Versuch einer aufreizenden Pose das Wasserbett ihres Traummannes mit den Nietenstiefeln aufschlitzt.
Einen Tag später überkommen Teddy weitere Zweifel, sie hat Angst der Pirat könne es eventuell nicht ernst meinen mit ihr und betrinkt sich. Im Vollrausch lädt sie unüberlegt die Eltern des Piraten zum Abendessen am kommenden Tag ein – dem Rat ihrer Arbeitskollegin folgend. Bereits die Tatsache, dass sie überhaupt nicht kochen kann, aber auch der Aspekt, dass ihr Äußeres aufgrund des vorherigen Abends nicht sehr ansprechend ist, scheinen den Erfolg des gemeinsamen Essens ein wenig zu beeinträchtigen. Doch dann kommt auch noch Tira, ihre wunderhübsche, den Idealen einer Traum-Schwiegertochter entsprechende Schwester, unangekündigt zu Besuch und der Abend nimmt unerwartete Wendungen und das Schicksal seinen Lauf.

Der Roman „Schatzsuche“ von Nora Miedler stellt bereits mit seinem Cover die geplante Zielgruppe dar. Unschwer zu erkennen ist die Gewichtung auf das weibliche Lesepublikum, das vor allem durch die überwiegend pinke Farbgebung angezogen werden soll. Darüber hinaus wird das Cover ergänzt durch zwei Vögel, einer mit einer Augenklappe, sowie männlicher Farbgebung, der andere mit Schleier und Krone versehen und weiblich gestaltet. Das Cover ist meines Erachtens vollkommen passend, bezogen auf die folgende Handlung. Dem Leser wird vom Kauf an suggeriert, einen Roman zur seichten Unterhaltung zu erwerben. Es werden keine falschen Erwartungen hervorgerufen und der Leser wird nicht enttäuscht. Ich empfand das Cover darüber hinaus auch sehr ansprechend und freute mich auf einen amüsanten, unterhaltsamen Roman.
Die folgende Handlung gestaltete sich anschließend wie vom äußeren Bild des Romans bereits erwartet. Der Roman hat mich belustigt und unterhaltsame Lesestunden beschert. Die beiden Protagonisten, Teddy und der Pirat, sind mir zügig ans Herz gewachsen und ich freute mich mit ihnen, litt aber auch mit. Sie werden als ungleiches Paar dargestellt, allerdings mit der Gemeinsamkeit, mindestens in einem Punkt von der Allgemeinheit abzuweichen. Die Autorin stellt Beide mit gewissen Minderwertigkeitskomplexen dar, die es im Laufe der Handlung mehr oder weniger zu überwinden gilt. Außerdem scheint das Vertrauen zwischen Teddy und Sigi aufgrund der Kürze ihrer Beziehung noch nicht vollkommen ausgereift. Aber auch dieses gilt es stets weiter zu entwickeln. Als hauptsächlichen Widersacher der Beiden ernennt Nora Miedler Teddy`s Schwiegermutter in spe, Gloria Nemeth. Aufgrund der polarisierenden Darstellung der Autorin, ergreift der Leser uneingeschränkt Partei für Teddy und im Laufe der Handlung auch für den Piraten.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig und angenehm leicht lesbar. Während der kompletten Handlung sind keinerlei Verständnisschwierigkeiten aufgetreten und somit konnte ich den Roman zügig durchlesen. Darüber hinaus waren auch die Dialoge stets nachvollziehbar. Auch hierbei verzichtet Nora Miedler auf vollkommen verschachtelte Sätze.
Der Ablauf des Romans ist stets chronologisch. Zum besseren Verständnis der Handlung werden zu gegebener Zeit Informationen aus der Vergangenheit eingestreut. Gedanken der Handelnden druckt die Autorin der Übersichtlichkeit halber kursiv.
Während der Handlung baut die Autorin mehrere Überraschungen ein, die allerdings nie vollkommen fern ab der Handlung erscheinen.
„Schatzsuche“ von Nora Miedler ist im List-Verlag im Taschenbuchformat erschienen und besteht aus 272 Seiten. Das Taschenbuch ist einfach gestaltet und verfügt über keine Extras.

Der Roman „Schatzsuche“ hat mir gut gefallen und hat mir viel Freude beim Lesen bereitet. Obwohl ich den ersten Roman um Teddy Kis, Aschenpummel, nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Probleme in die Handlung des Romans hinein zu finden. Alle notwendigen Informationen zum Verständnis wurden von der Autorin zur Verfügung gestellt. Die klischeehafte Darstellung des Paares, Teddy und Sigi, und ihrer Probleme im Alltag hat mir besonders gut gefallen und mich beim Lesen des Öfteren zum Schmunzeln gebracht.
Schöne, leichte Urlaubslektüre, die sicher eher Frauen belustigen wird.