Kanonlandschaften
Jede Sammlung von moderner Literatur, die sich auch nur ansatzweise kanonisch gibt, lässt sich kritisieren. Dass dieser Band hier das Konzept der "Landschaft" favorisiert, also eine globale (!) Synthese von Orten und Menschen samt deren kulturellen Eigenheiten, ist dagegen mal eine wirkliche Herausforderung. Dazu versucht man sich noch an einer Deutungsperspektive für jedes einzelne der besprochenen Werke und es lässt sich bereits jetzt absehen, dass diese Unterfangen mal besser und mal schlechter funktionieren wird: "Huck Finn" mit einer alten Karte des Mississippi zu illustrieren ist nett; "Berlin Alexanderplatz" mit George Grosz treffend; den "Zauberberg" mit Ernst Ludwig Kirchner völlig daneben. In dieser Art wird es weitergehen, es bleibt zu hoffen, dass am Ende die gelungenen Erkundungen überwiegen werden.