Eine literarische Weltreise

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hilou Avatar

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Zum Inhalt:
In "Schauplätze der Weltliteratur" werden literarisch bedeutsame Orte von über 70 großen Werken zusammengefasst. Das Buch liefert zudem alles Wissenswerte über die Autorinnen und Autoren, sowie auch über die Hintergründe und Motive. Auch sind zahlreiche Illustrationen wie die Covern der Erstausgaben, Archivmaterial, Fotografien und Karten enthalten. Von Jane Austens "Sturmhöhe" in den Yorkshire Moors, Thomas Manns "Der Zauberberg" in den Schweizer Alpen, bis hin zu Harper Lees "Wer die Nachtigall stört" in Alabama oder Carlos Ruiz Zafóns "Der Schatten des Windes" in Barcelona, bietet das Buch eine umfassende Sammlung von den Romanen des 19. Jahrhunderts an bis zu Gegenwartsliteratur.

Meine Leseerfahrung:
Das Buch wurde im Original von Donald Sutherland, einem englischen Literaturprofessor und Zeitungskolumnisten, herausgegeben. Seine Leidenschaft zur Weltliteratur wird mit jeder Seite dieses Werkes deutlich. Ich würde mich eher für belesen halten, aber nach Durchsicht der hier enthaltenen Romane, war ich erschrocken, wie unwissend ich doch trotz jahrzehntelangem Lesens immer noch bin. Das mag aber auch daran liegen, dass Sutherland hier bewusst bekannte und weniger bekannte Werke in seine Sammlung aufgenommen hat. Man gewinnt beim Lesen tatsächlich den Eindruck, dass er womöglich über noch mehr Werke hätte schreiben können, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte.

Mir gefällt hier insbesondere der Aufbau und die Übersichtlichkeit des Inhalts. Nach einer Einleitung von John Sutherland gibt es vier Kapitel für die zeitliche Abgrenzung der ausgewählten Werke: Romantische Aussichten bis 1920, Kartierung der Moderne von 1921-1951, Nachkriegspanoramen von 1952-1982 und Zeitgenössische Schauplätze von 1982 bis heute.

Der Fokus liegt hier natürlich auf den Örtlichkeiten, die für die einzelnen Romane ausgewählt wurden. Genauso wichtig sind aber auch die historischen Hintergründe, auf die Sutherland auch in aller Ausführlichkeit eingeht. Insgesamt ist das Buch eher etwas zum Stöbern und Nachlesen, also fürs kurzweilige Lesen ideal. Die zahlreichen Illustrationen runden das Buch zudem perfekt ab.

Mir gefällt die Idee, literarische Orte in einem Buch zusammenzufassen, und dass die Auswahl breit gefächert ist. Dass auch viele unbekannte Werke enthalten sind, hat mich, ehrlich gesagt, zunächst etwas gestört. Aber es gibt bei jedem Lesen etwas Neues zu entdecken. Nicht nur in Sachen Literatur, sondern eben auch an neuen Orten, was sicherlich auch spannend ist, zu erkunden.

Fazit:
"Schauplätze der Weltliteratur" ist ein absolutes Muss für Bücherfreunde, die auf eine literarische Reise gehen und neue Eindrücke gewinnen möchten. Ein tolles Buch zum Stöbern und Verweilen, das viel Material für die Vorstellungskraft liefert!