Inspiration zum Eintauchen und Entdecken

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vielleserdi Avatar

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Die "Schauplätze der Weltliteratur", herausgegeben von John Sutherland, ist ein besonders Buch. Wie durch die bunte Landkarte auf dem Cover ersichtlich, wird der Leser eingeladen auf eine Reise zu Orten, die in literarischen Werken von Bedeutung sind und die es in der realen Welt gibt.

Wie der emeritierte Professor für moderene englische Literatur in der Einleitung schreibt, versteht sich dieses Buch als Sammlung von Örtlichkeiten in Romanen, ihrer Langlebigkeit und dem Wandel dem diese Orte unterliegen.
Laut des Herausgebers ist es die Absicht dieses Buches die Kultivierung eines Gespürs von Örtlichkeiten.

Dies wirkt etwas trocken, ist es aber keineswegs.

Auf 254 Seiten finden sich 72 literarische Schauplätze, die jeweils auf zwei bis vier Seiten vorgegestellt werden. Hierzu folgen die Autoren jeweils dem gleichem Schema. Eine Kurszusammenfassung des Werkes ermöglicht es dem Leser auch bislang unbekannte Werke einzuordnen und den weiteren Ausführungen zu folgen. Darüber hinaus finden sich Zitate aus dem Original. Eine Kurzbiografie des Autors bereichert die Darstellung ebenso wie ein Bild des Covers der Erstausgabe.
Darüber hinaus gibt es weitere Bilder, Fotos und Landkarten zu den jeweiligen Orten.

All dies macht die Lektüre abwechslungsreich! Denn so vielseig wie die hochwertige Präsentation der einzelen Kapitel, so unterschiedlich sind die vorgestellten Bücher. Unter den "Schauplätzen der Weltliteratur" finden sich Klassiker ebenso wie aktuelle Literatur.

Die Bücher sind nicht geografisch sortiert, sondern zeitlich. Gestartet wird mit "Romantischen Ansichten" ab 1817, über die Katierung der Moderne ab 1920. Es folgend die Nachkriegsromane ab 1953 bis hin zu zeigenössischen Schauplätzen ab 1982.

Auf diese Weise bringt das Autorenteam, das sich unter anderem aus Journalisten, Professoren und Schriftstellern zusammensetzt, dem Leser "literarische Orte" in 25 Ländern näher. Und nicht nur die Orte - ich habe unter den vorgestellten Büchern einige gefunden, die ich gerne lesen möchte!

Der Schreibstil des Buches, so informationsgeladen er auch ist, wirkt keineswegs belehrend. Vielmehr wird die Liebe zur Literatur und die Eigenständigkeit der Werkte vermittelt.

Ich habe es genossen, dieses Buch immer wieder aufzuschlagen um Neues zu entdecken. Für mich sind die "Schauplätze der Weltliteratur" auch als Wegweiser zu lesen: Was möchte ich Alles noch erkunden, wo soll es als nächstes hingehen, sowohl literarisch als auch geografisch?