Bewegende Familiengeschichte im Herzen von Dresden

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
buecher_eule00 Avatar

Von

Hannah hilft 1993 beim Wiederaufbau der Frauenkirche und entdeckt an einem Tag im Archiv das rührende Foto eines verliebten Pärchens vor den Trümmern der Frauenkirche. Überrascht erkennt sie in der jungen Frau Ähnlichkeiten zu ihrer eigenen Mutter und vermutet ein Bild ihrer Oma gefunden zu haben, die sie bisher nicht kennengelernt hatte. Daraufhin macht sie es sich zur Aufgabe die Geschichte ihrer Oma herauszufinden und vielleicht ihre Oma selbst zu treffen und zu erfahren, was damals alles passiert ist und warum sie und Hannahs Mutter seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr haben.
1939 war Lotte verliebt, verliebt in einen Juden. Für ihre Familie ist das alles andere als akzeptabel. Nach dem Krieg arbeitet sie als Trümmerfrau in Dresden und hofft ihren Freund wieder zu finden, den sie seit Kriegsbeginn nicht mehr gesehen hat. Eines Abends sieht sie, wie ein junger Mann von einer Brücke springen möchte und spricht ihn an. Sie will ihm helfen und nicht noch jemanden an den Krieg und seine Folgen verlieren.

Die Geschichte von Hannah, ihrer Mutter Marlene und ihrer Großmutter Lotte war so bewegend und von der ersten Seite an spannend. Ich habe das Buch verschlungen. Besonders Lotte und Hannah habe ich direkt ins Herz geschlossen und wollte wissen, wie es ihnen ergeht und was sie erleben. Die Frauen sind so stark und besonders Lotte hat so viel durchgemacht. Sie haben so viel Stärke bewiesen, sind gewachsen, haben die Liebe kennengelernt und ihren eigenen Weg gefunden.

Die Geschichte wird abwesend von Lotte in der Vergangenheit in der Nachkriegszeit in Dresden erzählt und von Hannah im Jahr 1993 als mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche begonnen wurde. Diese beiden so unterschiedlichen Sichtweisen und Erlebnisse sind sehr spannend, wobei die beiden Frauen nicht nur ihrer Familiengeschichte, sondern vor allem auch die Liebe zu ihrer Heimatstadt Dresden verbindet. Es wurden so viele wichtige und interessante Themen behandelt und realistisch dargestellt. Dresden in der Nachkriegszeit, Trümmerfrauen, Juden, Nachwirkungen des Krieges, die Anfänge der DDR und später auch der Mauerbau und insbesondere natürlich die Frauenkirche, ihr Einsturz, der Wiederaufbau und ihre Bedeutung für die Dresdner.

Ich selbst kenne Dresden sehr gut, was das Buch noch do viel schöner und herzzerreißend zu gleich gemacht hat. Ich wusste grob, was mit Dresden im und nach dem zweiten Weltkrieg passiert ist, doch es so nah durch Lottes Augen zu erfahren und mitzuerleben, war etwas vollkommen anderes. Es hat mich sehr bewegt. Nicht nur Lottes Schicksal und ihre Geschichte, sondern auch das Schicksal und die Geschichte Dresdens. Es war schön sowohl 1993 als auch in der Nachkriegszeit durch die vertrauten Straßen der Stadt zu schlendern. Das Setting und auch die ganze Geschichte ist von der Autorin so realistisch und eindrücklich geschildert worden.

Insgesamt gebe ich dem Buch fünf von fünf Sternen. Es hat mich mitgerissen von Seite eins an. Es hat mich bewegt, mich in die Nachkriegszeit in Dresden entführt und die Geschichte von Lotte, Marlene und Hannah miterleben lassen, drei sehr starken Frauen. Das Buch hat mich in die Geschichte eintauchen und mit fühlen lassen. Nach diesem Buch werde ich mir definitiv auch die anderen Bücher der Autorin einmal genauer ansehen.