Die Geschichte hat mich sehr bewegt.

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Dieses Buch, welches in Dresden von 1939 bis 2005 drei Generationen Frauen einer Familie begleitet, berührte mich sehr beim Lesen.
Erzählt wird die Geschichte von Lotte, die sich 1939 in jungen Jahren in einen jüdischen Mann verliebt hat, der plötzlich verschwand. Ferner die totale Bombardierung Dresdens erlebte und nach dem Krieg lange Jahre als Trümmerfrau gearbeitet hat. In dieser Zeit lernt sie die zweite große Liebe ihres Lebens kennen.
Jahrzehnte später findet ihre Enkelin Hannah, die am Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche mitarbeitet, zufällig ein Foto eines jungen Pärchens und stellt sofort eine unglaubliche Ähnlichkeit mit ihrer Mutter fest, die zwar ihre Mutter darauf erkennt, mit ihr aber nichts mehr zu tun haben will.
Im weiteren Verlauf des Buches wird immer abwechselnd aus Lottes und aus Hannahs Sicht geschrieben, was mir sehr gut gefiel. Zum einen konnte man kontinuierlich erfahren, was damals in Dresden passiert ist (die Schilderungen der fürchterlichen Bombennächte haben mich wieder sehr erschüttert) und zum anderen Hannah Anfang der 90er Jahre begleiten, die in Sachen Liebe auch nicht ganz glücklich ist.
Ich finde, Julie Heiland hat hier ihr bisher bestes Buch geschrieben (habe vorher schon drei von ihr gelesen). Auch wenn mich die über 500 Seiten erst stöhnen ließen, war ich doch so gefesselt vom Erzählstil, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Die zwei Erzählstränge griffen wunderbar ineinander, es wurde nie langweilig. Auch habe ich noch einiges dazugelernt, bzw. wieder aufgefrischt, wie grausam die Menschen damals zum Teil waren (und auch heute noch sind). Ein tolles Buch über Liebe, Familie, Mut und am Rande den Wiederaufbau von Dresden.