Aktuell und brisant zu gleich

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„Schlaflied“ ist der vierte Band um das Ermittlerteam Olivia Rönning und Tom Stilton aus der Feder von Cilla & Rolf Börjlind.

Jeden Tag kommen auf dem Stockholmer Hauptbahnhof unüberschaubare Massen von Flüchtlingen an. Viele Freiwillige versuchen den Asylsuchenden zu helfen. Unter den Ankommenden befinden sich auch viele unbegleitete Kinder. Folami, ein Flüchtlingskind aus Nigeria, versucht sich alleine durchzuschlagen und trifft auf die Obdachlose Muriel, die sie mit in ihren Unterschlupf nimmt. Muriel fühlt sich verantwortlich für Folami.

In einem weiteren Handlungsstrang wird mitten im Wald durch Zufall die Leiche eines verscharrten elfjährigen Jungen entdeckt. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und Tom Stilton wird zur Unterstützung hinzugezogen. Es gibt verschiedene Ermittlungsansätze und Tom Stilton sowie Olivia Rönning verfolgen eine Spur, die sie nach Bukarest in die verrufenen Abwassersysteme dieser Stadt führt. Was sie hier entdecken, ist kaum fassbar.

Die Geschichte lässt sich wunderbar flüssig lesen. Die Beschreibungen von Landschaften oder Personen sind genau und aussagekräftig, gehen aber nicht ins Detail. Mir hat sehr gut gefallen, dass die ermittelnden Personen ihre kleinen Fehler und Schwächen haben.
Die zentralen Themen Organhandel und Flüchtlingsströme sind aktuell sowie brisant. Die Autoren zeichnen ein glaubwürdiges Szenario, dass auf mich sehr erschreckend wirkt.

Auch dieser Band kann den hervorragenden Eindruck der Vorgängerbände nahtlos fortsetzen und präsentiert eine sehr eindringliche Geschichte, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und gerne weiterempfehle.