Eine Chance für Tom?

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rauschleserin54 Avatar

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Das Buch beginnt mit einem unerklärlichen Mord in Puerto Galera an einer schönen Frau, die dort zurückgezogen am Meer lebt.

Dann erleben wir das Chaos der Ankunft von Flüchtlingen im Stockholmer Hauptbahnhof und begegnen Olivia Rönning, Tom Stilton und Mette Ölsätter wieder. Ein furchtbarer Mord wird nach Monaten in den Wäldern Smalands entdeckt, nur weil ein Tier das entstellte Kind freiwühlte. Ein Flüchtlingsmädchen wird einsam und hungernd von Muriel, einer Obdachlosen am Straßenrand gefunden und mitgenommen in ein Haus im Wald. Furchtbare Szenarien, alle Teil eines Ganzen oder losgelöst schon schrecklich genug? Eine Waffe neben der Kinderleiche führt nach Bukarest und in die Korruption und Katakomben dort! Werden unsere altbekannten Profis dieses Verbrechen aufklären können?

Olivia und Tom geraten selbst in große Gefahr, auch Mette geht an ihre Grenzen, denn hier passierten Dinge, die so ungeheuerlich sind, dass selbst die Profis keine Worte mehr haben....

Ich muss sagen, dieser 4. Band des Duos Cilla und Rolf Börjlind übersteigt so manche Vorstellungskraft, wie Grausamkeit noch zu überbieten ist. Aber wie immer geht es nicht nur um Gewalt und Aufklärung und Gerechtigkeit, sondern um die eigenen Schicksale der Protagonisten, die auch so einiges hinter sich haben. Ich mag sie und es ist immer schade, sie zu verlassen, wenn ein Buch zu Ende geht. Die Freundschaft dieser außergewöhnlichen Charaktere bestimmt ihr Verhalten untereinander, ihren Respekt und ihre Wertschätzung und das Verständnis, wenn mal nicht alles rund läuft.

„Er ahnte, dass irgendetwas nicht in Ordnung war, und legte sich der Länge nach auf den Anleger. Oben in dem blauen Himmel sah er einen Reiher schweben. Diese Vögel kannte er, dort, wo er herkam, wurden sie Goliath genannt und waren viel größer. Er hatte Heimweh.“

Dieses Mal ist die Thematik aktuell, erleben wir doch täglich Situationen mit „neuen Mitbürgern“ in unserem Land, junge und ältere und fühlen mit ihnen und da gibt es auch noch andere, die das nicht tun. Somit geht dieses Buch sehr nah und läßt viele Fragen aufkommen, die man sich lieber nicht stellen möchte. So grausam können Menschen doch nicht sein, oder?
„Schlaflied“ hat die Nacht zum Tag gemacht und ich konnte es nicht aus der Hand legen.
Ich kann nur 5 Punkte vergeben und eine klare Leseempfehlung für Krimiliebhaber, die nicht zu zart besaitet sind.