Einfach sehr sehr gut und sehr spannend!

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corsicana Avatar

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Schon das erste Buch der Olivia-Rönning und Tom-Stilton-Reihe hat mich damals sehr begeistert. Und seitdem warte ich gespannt auf jeden neuen Band, nehme mir einen Tag frei (diesmal war es Karnevalssonntag) und lese, lese, lese. Und schon sind ungefähr 500 Seiten in einem Tag gelesen.


Und die Bücher lassen nicht nach in der Qualität.
Und die Personen sind sehr individuell-besonders, nicht stromlinienförmig, mit Ecken und Kanten, gut charakterisiert. Und vor allem: Sehr interessant .


Letztes Jahr war ich bei der lit.cologne bei einer Lesung von Rolf Börjlind. Und er hat erzählt, sie hätten die Reihe auf mehrere Romane angelegt, würden sich also m Endeffekt jahrelang damit beschäftigen. Und dann hätten sie keine Lust auf langweilige Charaktere.


Und so sind und bleiben diese Krimis spannend, gut konzipiert, mit einer Fülle von Handlungssträngen (nein, es wird nicht unübersichtlich - aber es ist schon ein wenig Konzentration erforderlich) und alles fügt sich nachher zusammen. Und zwar auf eine Art, die man am Anfang sicherlich nicht erwartet.


Mir persönlich gefällt sehr gut, dass die Ermittler auch in ihrem Privatleben eine Entwicklung durchmachen.
Da ist der ehemalige "Star"Kriminalkommissar Tom Stilton, der irgendwann auf der Straße gelandet ist. Und in Band 1 von Olivia Rönning mit Hilfe eines alten Falles (der Olivia privat mehr betraf als sie sich hätte träumen lassen) aus diesem Milieu herausgeholt wurde. Da ist die erfolgreiche Kommissarin Mette Olsäter, die in einer Art "Villa Kunterbunt" lebt und permanent gegen zu viel Kilos und zu viel Belastung kämpft. Und da sind die Freunde und Kollegen, ein ehemaliger Messerwerfer, der jetzt als Croupier arbeitet, ein Buchhändler, der Anlaufstelle für viele Obdachlose ist, die Obdachlosen selbst, die Tom Stilton noch aus früheren Zeiten kennt.


Und da sind die Flüchtlinge, die Stockholm überschwemmen. Und denen nicht alle wohlgesonnen sind.
Das Buch hat also einen sehr aktuellen Bezug. Wie überhaupt die schwedische Krimi-Tradition fast immer einen sozialkritischen Hintergrund hat. Und das gefällt mir persönlich sehr gut.


Ich finde es jetzt einfach nur schade, dass ich wieder so lange auf den nächsten Band warten muss.
Bis dahin lese ich die alten Bände noch einmal neu - denn sie sind so interessant konzipiert, dass man beim zweiten Lesen tatsächlich immer noch neue Verwicklungen bemerkt.