Keine leichte Krimikost

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Der vierte Fall des Autorenduos hat einen sehr aktuellen Bezug: auch am Stockholmer Hauptbahnhof stranden viele Flüchtlinge, unter ihnen das Mädchen Folami. Sie schlägt sich zunächst alleine durch, bis sie von der ebenfalls auf der Straße lebenden Muriel unter ihre Fittiche genommen wird. Gemeinsam finden sie Zuflucht in einer Hütte im Wald.
Doch was zunächst mehr Sicherheit verspricht, stellt sich als extrem gefährlich heraus.
Parallel dazu unterstützt Tom Stilton seine ehemaligen Kollegen bei den Ermittlungen um den Mord an einem Jungen, dessen Leiche im Wald gefunden wurde.
Schließlich bittet Muriel Tom um, den sie noch aus der Zeit seines absoluten Tiefpunkts kennt um Hilfe. Schnell stellt sich heraus, dass es um etwas viel größeres geht, das weit über die Grenzen Schwedens hinausreicht.

Viele verschiedene Charaktere, parallele Erzählstränge und natürlich die Vorgeschichte von Tom Stilton und Olivia Rönning machen es Neulingen nicht gerade leicht, der Handlung zu folgen. Hinzu kommt der eher anspruchsvolle Plot, der über die normale Täter-Opfer Krimihandlung weit hinausreicht. Auch sprachlich macht das Autorenpaar es dem Leser nicht leicht. Abgehackte Sätze, knackige Dialoge und dann wieder schon fast poetische Beschreibungen – ein sehr gewöhnungsbedürftiger Schreibstil, der aber durchaus reizvoll ist.

Auch wenn der Fall in sich abgeschlossen ist, gehört Schlaflied zu der Art von Krimireihen, bei denen ich es für sinnvoll halte, die Reihenfolge einzuhalten. Trotz dieser Einschränkung fand ich den Fall aber spannend und werde mir den ersten Band zulegen.