abgehackter, bildhafter Schreibstil

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maulwurf123 Avatar

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Der Roman "Schlangen im Garten" ist von Autorin Stefanie vor Schulte geschrieben worden. Seit August diesen Jahres ist es im Diogenes-Verlag als 240 Seiten umfassendes Hardcoverbüchlein erschienen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die Familie Mohn, die erst kürzlich die Mutter Johanne verloren hat. Um die Erinnerung an die Verstorbene aufrecht zu erhalten, unternehmen die Hinterbliebenen so allerlei skurrile Dinge, wie z.B. das Essen von Tagebuchseiten. Kein Wunder, dass die Familie Mohn in Verdacht gerät, die Trauerarbeit zu verschleppen. Das Leben muss doch weitergehen, sagen die Nachbarn und meint das Traueramt. Doch Vater Adam, und die Kinder Linne, Steve und Micha wollen nicht weitergehen. Sie möchten Johanne bewahren koste es, was es wolle...

Der Schreib- und Erzählstil Stefanie vor Schulte ist sehr bildhaft und poetisch. Wie auch in ihrem Debütroman "Junge mit schwarzem Hahn" bietet die erzählte Geschichte viel Raum zur Interpretation und zum Nachdenken.

Die Handlung ist eher bedrückend und traurig. Schließlich stehen Tod und Trauer als zentrale Themen im Mittelpunkt. Die verschleppte Trauerarbeit wird einfühlsam zur Sprache gebracht, ohne dabei eine Antwort auf die Frage, wie richtige Trauer auszusehen hat, gegeben wird.

Insgesamt kann die Erzählung als sehr skurril bezeichnet werden. Die teils sehr abgehackten Sätze lassen das Lesen des Romans als eher mühselig daher kommen. Der vollen Wirkung der Geschichte wird man als Leser sich erst gegen Ende bewusst.

Insgesamt gestaltet sich der Roman als eine anspruchsvolle Lektüre.