Eine Familie trauert

Familie Mohn trauert um die Mutter Johanne und jedes Familienmitglied hat seinen eigenen Weg, mit dieser Trauer umzugehen. So werden beispielsweise die Johannes Tagebücher weder gelesen noch weggeschmissen sondern fein säuberlich in das Essen mit vermengt. Der Vater kündigt seinen Job, der älteste Sohn kehrt nach Hause zurück,...

Die Umgebung der Familie erkennt die Trauerarbeit der Familie nicht an und beobachtet diese argwöhnisch - ja belauscht die Familie sogar ganz klassisch mit dem Glas an der Wand. Schließlich melden Nachbarn die Familie beim Traueramt und der zugewiesene Trauerbeamte wird aktiv. Er beobachtet die Familie aus der Ferne und erstattet regelmäßig Bericht - ja er lässt ihnen sogar eine Trauerbox zukommen, die ungesehen im Müll landet. Aber es gelingt ihm nicht, die Distanz zu wahren, so dass er sich mitten in der Familie wiederfindet.



Sprachlich ist "Schlangen im Garten" wunderbar geschrieben. Die Autorin schafft es, eine wunderbare Stimmung herzustellen, die eine Mischung aus bedrückend mitunter aber auch komische Elemente enthält. Als Beispiel: einer der Söhne erhält von einem Mädchen einen Zettel mit ihrer Telefonnummer und er verschluckt ihn aus reiner Gewohnheit.



Eine sehr angenehme und kurzweilige Lektüre.