Eine Geschichte über Trauer

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timphilipp Avatar

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Für den Diogenes-Verlag so typisch mit Wiedererkennungswert ist das Buchcover, das ein Gemälde von Paul Gauguin zeigt. Der Roman als solcher reiht sich ebenfalls gut ein in die von diesem Verlag veröffentlichten Bücher, die oftmals anspruchsvoll sind. Vorliegend geht es um Trauerbewältigung, der sich ein Vater und seine drei Kinder nach dem Tod der Mutter ausgesetzt sehen. Ihr Umfeld – Nachbarn, Lehrer, sogar ein „Traueramt“ - stellt ganz eigene Anforderungen, wie mit Trauer umzugehen ist und wann mit ihr einmal Schluss zu sein hat. Doch die Familie hat ein ganz eigenes Tempo und rückt in ihrer Trauer endlich allmählich zusammen. Hilfreich sind dabei noch mehrere nach und nach in die Geschichte eingeführte Nebenfiguren, die in irgendeiner Beziehung zur Verstorbenen standen und jetzt märchenhafte Erinnerungen an sie erfinden. Diese genau wie so manche andere Einzelheit sind sehr surreal, die Sprache bildhaft und voll der Metaphern. Wer also Realist durch und durch ist, wird dieses Buch vielleicht nicht so mögen. Eines schafft es aber auf jeden Fall – die Botschaft zu übermitteln, dass Trauer sehr individuell ist und jeder Trauernde für sich den Weg zurück ins Leben finden muss.