Eine magische, zu Herzen gehende Geschichte

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alina_liest07 Avatar

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Familie Mohn versucht den Tod ihrer Mutter bzw. Frau klar zu kommen. Während die Familienmitglieder ganz unterschiedlich mit ihrer Trauer umgehen, schalten sich Nachbarn und Traueramt ein und immer mehr skurrile Charaktere treten in das Leben der Familienmitglieder.

In einer einzigartigen, märchenhaften Sprache zeichnet die Autorin berührende Bilder und fängt die Trauer und den Verlust, aber auch die Liebe in all ihrem Facetten ein und spielt mit unserer Wahrnehmung. Die wunderbar getroffenen Figuren versuchen in einer zwischen surreal und märchenhaft wechselnden Umgebung, ihre Trauer zu verarbeiten: Die Familie isst wortwörtlich die Tagebücher der verstorbene Mutter, Linne prügelt sich ihre Trauer heraus, Steve sieht Gesichter…Ganz nebenbei treten Bille, Marlene, Brassert und der Trauerbeamte Ginster in das Leben der Familie.

Es sind vor allem die vielseitigen Charaktere und ihre Wunden und Narben, aber auch ihre Stärken, die mich berührt haben.
Um es mit Ginsters Worten zu sagen: „Sind nicht alle zu hassen, die unbeschadet durch diese Welt kommen?“
Ein eigenartiges Buch, welches das Thema Trauer auf seine ganz eigene Art behandelt - ein Trost spendendes Buch, was uns hoffentlich dazu ermutigt in der Trauer, aber auch in anderen Bereichen, unseren eigenen Weg zu gehen und nicht von gesellschaftlichen Erwartungen und Zeitschienen bestimmen lassen. In einer Welt in der es immer schnell weitergehen soll, lädt dieser Roman uns ein innezuhalten und unser Herz einzuschalten.

„Schlangen im Garten“ ist kein Buch, durch dass ich durchgeflogen bin - immer wieder musste ich innehalte um die surrealen und berührenden Szenen wirken zu lassen.
Der Erzählstil wird sicherlich nicht alle ansprechen und mitreißen, aber für alle die sich darauf einlassen wollen, ist dieser Roman eine Herzensempfehlung!