Skurril

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sophie h. Avatar

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Die Autorin Stefanie vor Schulte wird von allen Seiten sehr gelobt. Daher war ich sehr neugierig auf ihr neues Werk.

Familie Mohn hat einen Trauerfall zu bewältigen. Johanne, die Ehefrau und Mutter, ist verstorben. Wie und warum erfahren wir nicht. In dem Buch geht es um die Trauerarbeit, die jedes einzelne Familienmitglied für sich leisten muss. Da ist der Vater Adam, der nicht mehr in der Lage ist, den ganz normalen Alltag zu bewältigen. Der Sohn Micha flieht in seine Traumwelten und die Tochter Linne fällt durch Gewalt an der Schule auf. Der älteste Sohn Steve, eigentlich schon außer Haus, versucht die Familie irgendwie zusammenzuhalten. Dann wird das Traueramt auf die Familie aufmerksam und muss feststellen, dass die Familie die Trauerarbeit verschleppt. Von nun an werden sie auf Schritt und Tritt von Ginster, einem Mitarbeiter des Traueramtes, beschattet.

Mich hatte nicht nur die Autorin, sondern auch das Thema „Trauer“ neugierig gemacht. Leider war es nicht das Buch, das ich mir erhofft hatte. Mir war der Inhalt teilweise zu skurril. So trifft sich die Familie täglich, um gemeinsam Seiten aus dem Tagebuch von Johanne zu verspeisen. Und auch die Arbeit des Traueramtes erinnerte mich eher an die Stasi. Mit den Protagonisten wurde ich nicht recht warm. Sie blieben mir seltsam fremd und unnahbar.

Man merkt der Sprache an, dass die Autorin lange an jedem Satz gearbeitet hat. Wahrscheinlich hat der Roman von daher auch einen hohen literarischen Wert, aber mich konnte sie nicht abholen. Zum Glück sind aber Geschmäcker verschieden.