Trauern, lesen und verstehen...

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lysan Avatar

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Ich empfand dieses Buch als sehr seltsam. Es hat mich berührt, mich irritiert, mich ratlos gemacht und mich zu Tränen gerührt.
Eine Familie trauert um die Mutter, die seltsam diffus bleibt. Jeder tut das auf seine ganz eigene Art und Weise, die wunderbar beschrieben wird. Die Figuren sind zu diesem Zeitpunkt des Buches nahezu greifbar, sehr authentisch und überzeugend dargestellt. Der Lesende fühlt mit ihnen, versteht und leidet mit - obwohl sie das keinesfalls wollen. Ebenso überzeugend empfand ich das Umfeld mit all seinen Menschen, die nicht verstehen können und wollen, die sich selbst spiegeln mit Leid der anderen aber das Leben an Regeln knüpfen.
Irgendwann riss für mich der Faden ab, verlor sich die Geschichte für meine Auffassung in fantasievolle Zerrbilder -aus denen sich der Lesende herausziehen kann, was ihn selbst bewegt... Alles extrem gelungen in wunderbare und wundersame Sprache, Satzstellungen und Beschreibungen verpackt. Sehr interessant, sehr lesenwert, sehr seltsamt, sehr literarisch!