Vom Umgang mit Trauer und Verlust

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elfe1110 Avatar

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„Zum Abendbrot isst er jetzt immer eine Seite aus dem Tagebuch seiner verstorbenen Frau. Er isst sie roh, und er tut es aus Liebe.“ Adam Mohn und seine Kinder Steve, Linne und Micha haben ihre Ehefrau und Mutter Johanne verloren. Jede und jeder von ihnen geht mit der Trauer anders um; beobachtet vom Trauerbeamten Ginster, dessen Behörde offensichtlich am besten weiß, wie man mit Trauer umzugehen hat. Und in diese Vorstellungen passen die Mohns in ihrem Schmerz und ihrem Verhalten nun so gar nicht rein. Begleitet werden sie von Bille, Brassert und Marlene, die leise und unerwartet in ihr Leben treten.

Stefanie vor Schulte ist ihrem Stil und ihrer Art des Geschichtenerzählens treu geblieben. Auch mit „Schlangen im Garten“ nimmt sie die Leserin mit auf eine leise, stille Reise, mit in das Leben von Menschen, die auf ihre ganz persönliche Art mit Verlust und Trauer umgehen. Es sind eher kleine Geschichten und Momentaufnahmen; jede anders und jede mit einer anderen Note. Wie werden wir fertig mit dieser Leere? Es gibt kein Richtig und kein Falsch, keine Regeln und auch niemand, der den Schmerz aufheben kann. Aber es gibt Wegbegleiter, die manches erträglicher werden lassen, kleinste Momente, Begebenheiten, die helfen können, zu heilen.

Was mich im ersten Roman von Stefanie vor Schulte so bezaubert und gefangen genommen hat, das Märchen eines Jungen auf seinem schweren Weg, konnte mich dieses Mal leider nicht überzeugen. Zu surreal, zu abstrus kamen die Geschichten daher. Zu den Figuren konnte ich leider überhaupt keinen Zugang finden. Auch sprachlich erschienen mir einige Passagen recht wirr. Schade! Vielleicht war es einfach nicht das richtige Timing für uns.