Wege der Trauerbewältigung

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Ein Mann verliert seine Frau, drei Kinder verlieren ihre Mutter. Sie gehen unterschiedlich mit diesem Verlust um. Irgendwie jeder für sich und dann doch wieder gemeinsam. Sie streben voneinander fort, wollen mit ihrer Trauer allein sein und kommen doch wieder aufeinander zurück, wenn es zu schwierig wird. Alle vier rücken wechselnd in den verschiedenen Kapiteln aus ihrer Sichtweise in den Fokus. Stefanie vor Schulte hat mich schon mit ihrem ersten Roman von ihrem schriftstellerischem Können überzeugt. Sie schreibt in solchen Metaphern und Bildern, dass es häufig fast lyrisch anmutet. Auch in diesem zweiten Roman schreibt sie in einer ganz wundervollen Art und Weise, in einer interessanten Mischung aus Härte und Liebe, aus Skurrilität und Realität, aus Nähe und Entfernung. Diese Widersprüche empfinden die Charaktere, diese Widersprüche kennzeichnen die Familie in der Phase der Trauer und diese Widersprüche kennt wohl jede*r mit eigenen Trauererfahrungen. Ein besonderes Buch!

Fazit:
Bildgewaltige Metaphern, teilweise skurril, dabei liebevoll und auch hart - widersprüchlich wie die Trauerbewältigung selbst. Ungewöhnlich schön!