Dienstbotenleben zu Zeiten Kaiser Wilhelms II.

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mary2558 Avatar

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Die 18-jährige Adelheid, aus einer Tagelöhner-Familie, kann es kaum fassen, als sie ins Schloss Liebenberg gebeten wird. Man bietet ihr die Stellung eines Stubenmädchens, was bei einigen der anderen Dienstboten nicht gut ankommt. Besonders die beiden Hausmädchen fühlen sich übergangen und lassen Adelheid ihren Hass zu jeder Gelegenheit spüren. Dennoch ist Adelheid überglücklich, kann sie doch mit dem Geld ihrer Familie unterstützen. Und endlich hat sie reichlich zu essen. Die Anpassung gelingt ihr und die Arbeit macht ihr Freude.

„Hinter dem hellen Schein“, ist der Auftakt der neuen Trilogie „Schloss Liebenberg“ von Autorin Hannah Caspian, aus deren Feder auch die Gut Greifenau-Saga stammt.

Das Buch spielt Anfang des 20. Jahrhunderts in der historischen Kulisse von Schloss Liebenberg und beginnt mit einem Besuch des Kaisers Wilhelm II.
Die Geschichte spielt in der Zeit der Harden-Eulenburg-Affäre, dabei wird diese aber aus Sicht der Dienerschaft betrachtet. In einer Zeit großer gesellschaftlichen Unterschiede also aus einer anderen Perspektive. Rangordnung und Stellung in der Gesellschaft, Rangeleien um Macht spielen eine große Rolle und machen den Menschen das Leben schwer!

Der Schreibstil ist wie gewohnt begeisternd. Hanna Caspian versteht es excellent, ihre Protagonisten bildhaft zu charakterisieren. So werden sie für den Leser lebendig und authentisch.
Der Harden-Eulenburg-Skandal beginnt sich in diesem ersten Band langsam zu entwickeln. Wer und wie der eine oder andere Protagonist darin verwickelt wird, wird der oder die folgenden Bände zeigen.

Das schöne Cover zeigt die dienstbaren Geister, wie sie durch die Gänge des Schlosses huschen, perfekt passend zum Inhalt des Buches. Den, Bedienstete haben unsichtbar zu sein.

Mein Fazit:

Wer die Greifenau-Saga gelesen hat, dem wird dieses Buch sicher auch gefallen.
Wer Hanna Caspians Bücher noch nicht kennt und Historisches gepaart mit Fiktion mag, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.