Packender Umwelthriller

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
hundeliebhaberin Avatar

Von

Mit "Schmelzpunkt" zeichnet Wolf Harlander nach "42 Grad" und "Systemfehler" ein weiteres Katastrophenszenario. Schauplatz ist das eigentlich eiskalte Grönland, wo es jedoch aufgrund sehr sommerlichen Temperaturen viel zu warm für die Jahreszeit ist. Das Eis schmilzt sehr schnell, Eismassen fallen ins Meer, Gletscher brechen - die Arktis schmilzt.
Inuk Nanoq Egede, der seit seiner Kindheit mit den Gletschern vertraut ist und das Eis lesen kann, findet bei einer seiner Tourist*innentouren zahlreiche tote Fische in einer Bucht. Von der deutschen Wissenschaftlerin Dr. Hanna Jordan wird seine Vermutung bestätigt: Es handelt sich keineswegs um einen natürlichen Tod. Für die Inuit beginnt eine Reihe an Gefahren, da die Katastrophe längst begonnen hat.
Zwischendrin ermitteln Nelson Carius und Diana Winkels vom BND bezüglich der globalen Kämpfe um die Ressourcen in der Arktis und decken globale Strukturen und Mächte auf, die sie so nicht erwartet hätten.

Wolf Harlander hat einen sehr anschaulichen packenden Schreibstil und stellt die Entwicklung der politisch und klimatisch brisanten Katastrophe sehr nachvollziehbar dar. Dabei baut er sowohl durch die vielen, sich immer steigernden Ereignisse als auch durch die wechselnden Perspektiven Spannung auf und lässt alles in einem fulminanten Finale enden.

Ein packender Klima-Thriller, der leider wenig fiktional sondern recht realistisch und erschreckend nah daherkommt.