Wolf Harlanders Thriller zur Klimakatastrophe

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corbinian Avatar

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Der Klimawandel ist real und bietet nicht nur viele aktuelle Auswirkungen, die man in Romane einbinden kann, sondern eben so viele Vorhersagen, die genau so gut, wenn nicht sogar besser in Romane eingebunden werden können. Es ist deshalb kein Wunder, dass viele erfolgreiche Romane der letzten Jahre diese Thematik als Basis genutzt haben.

Wolf Harlander nutzt in seinen Romane immer wieder aktuelle politische, gesellschaftliche oder eben auch klimatische Ereignisse. Zuletzt politische Umsturzversuche und das Internet, nun, in Schmelzpunkt, den menschengemachten Klimawandel und dessen Auswirkungen. Erschienen ist der Thriller letztes Jahr bei Rowohlt Polaris und war sofort ein Bestseller.

In dem Roman treffen wir ein weiteres Mal auf die BND-Agenten Nelson Carius und Diana Winkels, die diesmal den Auftrag haben inkognito in der Arktis zu ermitteln. Ein Grund, von einigen mehr, sind die Forschungsergebnisse von Dr. Hanna Jordan und die Fischfunde von Nanoq Egede. Letzterer ist ein Inuq aus Grönland, der an der Küste mehrere verendete Fische gefunden und diese an die Behörden weitergegeben hat. Die Ergebnisse wurden an Dr. Jordan zur Verifizierung weitergeleitet und damit beginnt dann ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen verschiedenste Widersacher und mit den unterschiedlichsten Verbündeten. Kurzum, es geht um Leben und Tod und natürlich das Verhindern einer noch größeren Katastrophe in der Arktis. Neben diesen Hauptthemen, sind es natürlich auch die persönlichen und gesellschaftlichen Probleme, die eine Rolle spielen. Nanoq muss sich mit dem Aberglauben und den Problemen seines Volkes auseinandersetzen, Dr. Jordan mit einem Ex, Nelson mit dem Tod seiner Eltern und Diana mit ihren Erlebnissen beim letzten Einsatz. Es wird definitiv nicht langweilig und es passt auch noch sehr gut.

Wir haben also tolle Protagonisten und gute Antagonisten mit tollen Hintergründen und einer guten Geschichte als Basis. Das würde vielen schon genügen und doch haben wir hier noch mehr, denn Wolf Harlander kann diese vielen Stränge auch noch perfekt verknüpfen. Dazu noch der absolut gelungene Schreibstil mit vielen Spannungsbögen und offenen Fragen bis zum Ende. Besser geht es eigentlich bei einem Thriller nicht. Deshalb freue ich mich auf den nächsten Roman aus seiner Feder.

Fazit: Schmelzpunkt gelingt, was Wolf Harlander bereits zuvor gelungen ist, der Roman verbindet ein brandheißes aktuelles Thema mit tollen runden Protagonisten aus verschiedenen Welten, die schlussendlich aber nur eine Welt haben, die es zu verteidigen gilt. Gut geschrieben und bis zum Ende spannend. Mehr davon!