Gelungener Serienauftakt
Zunächst dachte ich, einen skandinavischen, besser isländischen Autor neu kennenzulernen – doch dank „Vorspann“ weiß ich nun, dass ich zumindest schon eine Fernsehserie kenne, bei der er Mitautor war. Und die war spannend – wie liest sich denn „Schmerz“, sein erster auf Deutsch erschienener Krimi?
„Schmerz“ handelt von Dora und Rado, Kriminalkommissaren in Reykjavik, die mit Ermittlungen in einem ungewöhnlichen Fall betraut werden: Als in Thingvellir die Teenagerin Morgan verschwindet, der Großteil der Polizei aber mit einer Razzia befasst ist, kommt Dora ins Spiel. Der Fall ist etwas kompliziert, weil Morgan aus schwierigen Verhältnissen stammt, und wird für Dora auch recht bald zu einem persönlichen Versprechen an Morgan. Dabei, dieses Versprechen einzulösen, hilft ihr der Kollege Rado. Werden die beiden Morgan finden?
Bei neuen Reihen ist es oft so eine Sache: Um die neuen Figuren vorzustellen, brauchen Autoren Zeit, was oft Längen bedeutet – nicht so hier, was an vielen Parallelen und Unterschieden zwischen Ermittlern und Opfer liegt: Dora dürfte nach einer Verletzung gar nicht in den Außendienst, hat aber genau wegen dieser Verletzung unglaubliche Fähigkeiten, aber auch permanent Schmerzen, was sie etwas sozial inkompatibel macht; Rado ist nicht zuletzt aufgrund seiner Herkunft und damit einhergehender Erfahrungen ein vehementer Gerechtigkeits“fanatiker“, wird aber bei der Polizei wegen seiner Familie immer wieder in Frage gestellt – zwei Außenseiter also, die sich zusammenraufen und auch mal ungewöhnliche Wege gehen, was wiederum die Ermittlungen interessant macht. Funktionieren tut die Geschichte auch, weil Außenseiter meist einen Sympathiebonus haben und weil Jón Atli Jónasson zahlreiche und durchaus überraschende Wendungen einbaut. Damit die aber nicht zu unglaubwürdig daherkommen, bettet er die Geschichte in eine durchaus vorhandene Gesellschaftskritik ein. Zwar katapultiert der Autor seine Leser gleich in die Handlung, doch der Schreibstil war mir auf den ersten Seiten zu schlicht. Aber entweder habe ich mich eingelesen, er wird im Verlauf der Geschichte etwas abwechslungsreicher oder ich war durch die Handlung so „gebannt“, dass mir die Sprache gleichgültiger wurde. Alle, die Island, seine Natur und Mythen und Krimis mögen, sollten einen Blick riskieren. Wegen des schweren Starts 3,5 aufgerundete Sterne.
„Schmerz“ handelt von Dora und Rado, Kriminalkommissaren in Reykjavik, die mit Ermittlungen in einem ungewöhnlichen Fall betraut werden: Als in Thingvellir die Teenagerin Morgan verschwindet, der Großteil der Polizei aber mit einer Razzia befasst ist, kommt Dora ins Spiel. Der Fall ist etwas kompliziert, weil Morgan aus schwierigen Verhältnissen stammt, und wird für Dora auch recht bald zu einem persönlichen Versprechen an Morgan. Dabei, dieses Versprechen einzulösen, hilft ihr der Kollege Rado. Werden die beiden Morgan finden?
Bei neuen Reihen ist es oft so eine Sache: Um die neuen Figuren vorzustellen, brauchen Autoren Zeit, was oft Längen bedeutet – nicht so hier, was an vielen Parallelen und Unterschieden zwischen Ermittlern und Opfer liegt: Dora dürfte nach einer Verletzung gar nicht in den Außendienst, hat aber genau wegen dieser Verletzung unglaubliche Fähigkeiten, aber auch permanent Schmerzen, was sie etwas sozial inkompatibel macht; Rado ist nicht zuletzt aufgrund seiner Herkunft und damit einhergehender Erfahrungen ein vehementer Gerechtigkeits“fanatiker“, wird aber bei der Polizei wegen seiner Familie immer wieder in Frage gestellt – zwei Außenseiter also, die sich zusammenraufen und auch mal ungewöhnliche Wege gehen, was wiederum die Ermittlungen interessant macht. Funktionieren tut die Geschichte auch, weil Außenseiter meist einen Sympathiebonus haben und weil Jón Atli Jónasson zahlreiche und durchaus überraschende Wendungen einbaut. Damit die aber nicht zu unglaubwürdig daherkommen, bettet er die Geschichte in eine durchaus vorhandene Gesellschaftskritik ein. Zwar katapultiert der Autor seine Leser gleich in die Handlung, doch der Schreibstil war mir auf den ersten Seiten zu schlicht. Aber entweder habe ich mich eingelesen, er wird im Verlauf der Geschichte etwas abwechslungsreicher oder ich war durch die Handlung so „gebannt“, dass mir die Sprache gleichgültiger wurde. Alle, die Island, seine Natur und Mythen und Krimis mögen, sollten einen Blick riskieren. Wegen des schweren Starts 3,5 aufgerundete Sterne.