Mmmhh...
Mmmhh... Zunächst war ich sehr begeistert von Jón Atli Jónasson's neuem Krimi "Schmerz"; in diesem Krimi begegnen wir einem neuen Ermittlerteam, nämlich Dora und Rado. Und eine Gemeinsamkeit aller Ermittlerteams in allen Kriminalromanen dieser Welt dürfte die Gegensätzlichkeit sein. Doch in Jónasson's Story gibt es über die Gegensätzlichkeiten hinausgehende, verbindende Asekte: Beide sind eher Außenseiter an ihrer Polizeidienststelle. Dora aufgrund einer Hirnverletzung aus einem letzten Einsatz, der dazu geführt hat, dass sich ihre Wahrnehmung verändert hat (ein großes Potenzial also für komplexe, schwer lösbar scheinende Fälle); und schließlich Rado, ein Zugewanderter mit kriminellen Familienmitgliedern. Als dann ein scheinbar harmloser Fall erledigt werden muss - ein/e geschlechtsidentitätsverwirrter/r Jugendliche/r verschwindet bei einem Klassenausflug, sollen die beiden zusammen ermitteln... Und der Fall ist komplexer, als es zunächst den Anschein hat, eine Motorradgang und Drogenhandel und auch der Immobiliensektor scheinen mit dem Fall verwoben... was aber leider erst gegen Ende der Story an Gestalt gewinnt. Mein Fazit: Spannender und ansprechender Einstieg mit einem sehr ansprechenden Ermittlerteam; im Mittelteil verliert die Geschichte an Drive und Dynamik, was zu einem Durchhänger bei der Leselust führt; und kurz vor Schluss dann - wie sollte es auch anders sein bei einer Ermittlerin mit speziellen Fähigkeiten - die etwas plötzliche Eingebung, die schlussendlich auch zur Lösung des Falles führt.