Sehr gelungener Reihenauftakt

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c-bird Avatar

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Ein Teenager wird im Thingvellir-Nationalpark vermisst. Weil die gesamte Polizeieinheit mit einer Razzia beschäftigt ist, wird Dora, die eigentlich nur noch Innendienst schiebt, mit den Ermittlungen betraut. Mit an ihrer Seite ist Polizist Rado, ein Sohn serbischer Einwanderer, der ein starkes Gerechtigkeitsempfinden hat.
„Schmerz“ ist der Auftakt einer neuen Reihe rund um das Ermittler-Duo Dora und Rado. Mit den beiden Außenseitern hat der Autor zwei sehr außergewöhnliche und auch unterschiedliche Figuren geschaffen. Dora wurde bei einem Routineeinsatz verletzt. Seitdem steckt ein Teil einer Kugel in ihrem Kopf und sie muss mit Schmerzen leben. Doch Dora sieht Dinge, die anderen nicht auffallen und hat besondere Fähigkeiten. So ist sie in der Lage an einem Wochenende eine neue Sprache zu erlernen.
Rado hingegen ist durch familiäre Bindungen ins Abseits geraten. Noch ahnt er nicht, dass seine polnische Schwiegerfamilie in kriminelle Machenschaften verwickelt ist, derentwegen die angesetzte Razzia stattfindet. Er liebt seinen kleinen Sohn Jurek abgöttisch und würde alles für ihn tun.
Wir begleiten abwechselnd Dora und Rado bei ihren Ermittlungen, die alles andere als gewöhnlich sind. Dazwischen gibt es noch weitere Handlungsstränge, die zunächst in keinem Zusammenhang zu der Handlung stehen. Doch dies klärt sich im Verlauf der Handlung. Das Buch ist zwar nicht äußerst rasant, sondern lebt mehr von den beiden Protagonisten, die absolut nicht dem Durchschnittsisländer entsprechen. Aber auch der Fall an sich ist sehr spannend, zumal sich dessen Dimension anfänglich noch gar nicht abzeichnet.
Insgesamt ein sehr gelungener Reihenauftakt mit zwei außergewöhnlichen Protagonisten, die man aber sofort ins Herz schließt. Ich freue mich schon auf den angekündigten zweiten Band „Gift“.