Ungewöhnliches Krimi-Debüt

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anne2809 Avatar

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Als großer Fan skandinavischer Krimis ging ich mit einer hohen Erwartungshaltung an dieses Buch heran.
Und bleibe mit etwas zwiespältigen Gefühlen zurück...
Positiv: Das Buch ist spannend, die Handlung schreitet schnell voran, es gibt eigentlich keine Längen.
Der Schreibstil ist flüssig, durch die kurzen und unverschachtelten Sätze lässt sich das Buch schnell lesen.
Manchmal vielleicht ein wenig zu einfach...aber das ist sicher Geschmackssache.
Auch das unkonventionelle Ermittlerduo ist durchaus interessant.
Aber...
Insgesamt ist mir die Handlung dann doch etwas zu unwahrscheinlich.
Quasi das gesamte Personal der Reykjaviker Polizeistation ist mit einer Drogen-Razzia beschäftigt, so dass für den "Rest", in diesem Fall das Verschwinden eines 16jährigen Mädchens, dann nur noch zwei eigentlich "ausgemusterte" Ermittler übrigbleiben.
Dora, nach einer vor vielen Jahren im Einsatz erlittenen Hirnverletzung eigentlich dienstunfähig, und Rado, dessen Familie zu den Beschuldigten der Razzia gehört.
Das war mir dann doch etwas zu viel.
Außerdem gibt es verschiedene Handlungsstränge, bei denen am Anfang überhaupt keine Verbindung zu erkennen ist.
Der Schluss ist versöhnlich, denn die Auflösung des Falles ist interessant und auch recht logisch, weshalb ich dem Autor noch eine zweite Chance geben würde. Potential ist vorhanden.
Insgesamt vergebe ich gute drei Sterne.